Mark, Lucky, Lale und Rudi sind auf der Suche nach den grundlegendsten Dingen der Welt. Liebe, Geld, eine Unterkunft und verlässliche Arbeitskräfte. Was in anderen Städten schon schwer zu erreichen ist, stellt sich für die Vier aus Köln als scheinbar unüberwindbare Hürde heraus. Exorbitante Mieten, miserable Nebenjobs und rachedurstige Väter lassen die Stimmung, passend zur eisigen Vorweihnachtszeit, gefrieren. Kein Wunder also, dass Mark, nach einer Liebesnacht mit einer jungfräulich-türkischen Braut das Weite sucht, um nicht die Hauptrolle in einem Ehrenmord-Szenario zu spielen. Doch nicht nur Mark muss sich mit hausgemachten Problemen rumschlagen, auch Lucky, Lale und Rudi haben einiges um die Ohren.

Eine farbenfrohe Metaphorik und überzeichnete Klischees lassen den Leser in eine sowohl unterhaltsame als auch kurzweilige Welt am verschneiten Neptunplatz abtauchen. Durch die kurz gehaltenen Kapitel eignet sich der Roman hervorragend zur Bahn- oder Wartezimmer-Lektüre. Auch der Preis kann sich mit 12.90 Euro durchaus sehen lassen. Einziger Wermutstropfen: Viele der Pointen des Romans sind nur verständlich, wenn man ab und zu den Fernseher einschaltet. Wem Brigitte Nielson und Cheech und Chong kein Begriff ist, muss sich durch eigene Recherche schlau machen. Und das kann auf Dauer lästig werden.

Infobox:
Patricia Eckermann, Stefan Müller
"Wir vom Neptunplatz"
Carlsen Verlag
ISBN 978-3-551-68449-3
Preis: 12.90 Euro
Seiten: 207

[ez]