Das Symbolfoto zeigt Wald im Sauerland

Köln | Wie geht es dem Wald in NRW? Hitze, Dürre und Borkenkäfer setzten dem Wald in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren ordentlich zu. Hat das doch nässere 2021 Besserung für den Wald in NRW gebracht?

Die Antwort kennt das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, das heute den Waldzustandsbericht 2021 unter dem Titel „Wälder weiterhin stark geschädigt“ vorstellte. Das Ministerium konstatiert, dass der Wald in NRW drei Jahre lang Hitze und extremer Dürre ausgesetzt war. Der Wald habe sich in diesem Jahr ganz leicht erholen können. Aber: Um die Vitalität der Waldbäume sei es nicht gut bestellt.

Die Ministerin und Kölnerin Ursula Heinen-Esser: „Die Trockenheit der zurückliegenden Jahre, der Borkenkäferbefall, die Belastung der Böden durch Schadstoffe, allen voran die Folgen des Klimawandel machen dem Wald nach wie vor schwer zu schaffen. Die Waldzukunft ist auch unsere Zukunft. Daher müssen wir alles daransetzen, dass der Wald seine Abwehrkräfte gegen negative Klimafolgen stärken kann.“

Kein Hitzestress

Der Waldzustandsbericht 2021 stellt fest, dass die diesjährige Wachstumsperiode im Vergleich zu den drei vorherigen Jahren für den Wald ohne Hitzestress verlief. Die Zahl der Bäume deren Krone lichter wurde sei auf 40 Prozent gesunken, das sind vier Prozent weniger als 2020. Nach wie vor steht es besonders schlecht um die Fichte, deren Zustand sich verschlechterte, wie auch Eichen. Der Buche geht es besser. Problematisch in diesem Jahr ist, dass die Eiche nur wenige Früchte bildete. Trotz der ergiebigen Regen konnte sich die Fichte nicht erholen und bildete kaum Zapfen.

Der Borkenkäfer mit seinen Arten Buchdrucker und Kupferstecher verließ 2021 spät sein Winterquartier. Im Boden konnten dennoch größere Populationen überleben, die im Mai und Juni die Fichtenbestände angriffen. „Auf etwa zehn Prozent der Waldfläche sind die Bestände – nachhaltig durch Dürre, Borkenkäfer und Stürme geschädigt – vollständig zusammengebrochen. Hierbei sind fast ausschließlich Fichtenbestände betroffen“, so das Ministerium. Der Waldschadensbericht NRW 2021 spricht von 8,8 Millionen Festmetern Schadholz.

Der Bodenwasserspeicher in 1,5 Metern Tiefe füllte sich gut, aber in tieferen Bodenschichten steht für die Grundwasserneubildung zu wenig Wasser zur Verfügung.

Das will das Ministerium dagegen tun

Die NRW Landesregierung habe neue waldbauliche Konzepte, damit der Wald dem Klimawandel widerstehen kann. Die Landesregierung will klimastabilere Mischwälder schaffen. Für den Wald in NRW wurden in diesem Jahr 66,6 Millionen Euro im Rahmen der Förderrichtlinie Extremwetterfolgen zur Verfügung gestellt. Von 4.596 Förderanträgen seien bereits 4.014 bewilligt. „Wir brauchen eine klimastabile Wiederbewaldung und eine Prämie, die die Ökosystemleistungen des Waldes dauerhaft honoriert. Dies ist eine Zukunftsaufgabe, der sich die neue Bundesregierung vordringlich annehmen muss“, fordert Ministerin Heinen-Esser.