Frankfurt/Main | Dem neuen Führungsduo der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, droht gleich zum Amtsantritt eine Auseinandersetzung mit Arbeitnehmern.

Die Gewerkschaft dbv hat die Manteltarifverträge in vier großen Tochter-GmbHs der Deutschen Bank gekündigt. „Wir wollen grundsätzlich bessere Rahmenbedingungen für die Angestellten aushandeln“, kündigte Stephan Szukalski, Verhandlungsführer des Deutschen Bankangestelltenverbands (dbv), gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe) an.

„Wir schließen Streiks nicht aus, wenn es hart auf hart kommt. Aber noch setzen wir darauf, dass die anstehenden Verhandlungen zu einem guten Erfolg führen.“ Betroffen sind nach Gewerkschaftsangaben rund 4.000 bis 5.000 Angestellte, die in den vier GmbHs der Deutschen Bank arbeiten.

Schon seit Monaten brodelt es hinter den Kulissen der Bank. Hintergrund sind Haustarifabschlüsse bei der Deutsche-Bank-Tochter Postbank. Ende des vergangenen Jahres haben die Gewerkschaften nach massiven Streiks vor Postbank-Filialen für die Angestellten einer ausgelagerten GmbH der Postbank vergleichsweise gute Bedingungen ausgehandelt.

Die Folge: Die Angestellten der Postbank-GmbH sind jetzt in manchen Aspekten besser gestellt als die Angestellten der Deutsche-Bank-GmbHs: So haben sie beispielsweise mehr Urlaub und müssen weniger Stunden arbeiten. „Wir fordern mindestens eine Gleichstellung“, sagt dbv-Gewerkschafter Szukalski. Eine Sprecherin der Deutschen Bank bestätigte der Zeitung die Aufkündigung der Tarifverträge: „Der alte Vertrag gilt bis zum Abschluss eines neuen Tarifvertrags. Insofern gibt es kein Vakuum.“ Im Mai seien Gespräche mit allen Gewerkschaften geplant, so die Sprecherin weiter. „Wir erwarten konstruktive Gespräche“, so die Deutsche-Bank-Sprecherin.

Autor: dts