"Den Schutz der Urheberrechte im Internet können wir nur auf internationaler Ebene verbessern. Im Fall `Google Books` haben Deutschland und Frankreich vorbildlich zusammengearbeitet", sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann heute in Paris am Rande des 12. deutsch-französischen Ministerrates. "Wir haben heute vereinbart, uns auch weiterhin in dieser Sache eng abzustimmen, um die Urheberrechte gemeinsam effektiv zu schützen und Informationsmonopole zu verhindern", so der Minister nach einem Gespräch mit dem französischen Kulturminister Frédéric Mitterrand. Gesprächsthema waren auch die enge Kooperation bei der Digitalisierung von Kulturgut, die Deutschland und Frankreich bereits mit Nachdruck betreiben. So sollen beim Aufbau der nationalen digitalen Bibliotheken in beiden Ländern unter dem gemeinsamen Dach der Europäischen Digitalen Bibliothek "Europeana" kompatible Systeme entwickelt und eine Recherche in den Sprachen beider Länder ermöglicht werden.

Im Rahmen der so genannten "Agenda 2020" beschlossen beide Länder die Förderung eines gemeinsamen deutsch-französischen Kulturraums. "Mit dieser Initiative wollen wir den Weg für einen gemeinsamen europäischen Kulturraum öffnen", hob Naumann hervor. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen sollen Mobilitätshindernisse für Künstler, Sammlungen und Kulturinstitutionen abgebaut sowie Austausch- und Netzwerkmöglichkeiten geschaffen werden. In diesem Zusammenhang planen beide Länder, Beratungsstellen für Kulturschaffende einzurichten. Zu den weiteren Vorhaben gehören z.B. Stipendien für einen intensiveren Künstleraustausch, ein Austauschprogramm für Mitarbeiter von Kultureinrichtungen und -verwaltungen sowie die Vernetzung von Förderprogrammen für zeitgenössische Kunst. Der deutsch-französische Ministerrat tagt zweimal jährlich, abwechselnd in Deutschland und Frankreich. Diesmal trafen sich die Kabinette in voller Besetzung in Paris.

[dts; Foto: P.Kirchhoff/ www.pixelio.de]