Das Pressefoto zeigt Dr. Andreas Gorbach, Vorstandsmitglied bei Daimler Truck und Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG, die sich trafen, um die Kooperation zwischen ihren Unternehmen im Bereich mittelschwerer und schwerer Verbrennungsmotoren zu finalisieren. | Foto: Deutz AG

Köln | Es ist eine Ad hoc Meldung der in Köln ansässigen Deutz AG, die aufhorchen lässt. Der Motorenbauer Deutz AG wird von der Daimler Truck AG erwirbt die On-Highway-IP und -Lizenzrechte für die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb mittelschwerer Verbrennungsmotoren im Wege einer Sachkapitalerhöhung gegen die Ausgabe neuer Deutz-Aktien.

Die Kapitalmarkt-Seite

Das ist aber noch nicht alles: Zudem erwirbt Deutz die Lizenzrechte für die Entwicklung und den Vertrieb der nächsten bei Daimler Truck in der Entwicklung befindlichen Generation schwerer Motoren für das Off-Highway-Segment. Für den Erwerb dieser Rechte wird Deutz einen zeitlich gestaffelten Barbetrag an Daimler Truck überweisen.

Für den Deal der mittelschweren Motoren gibt Deutz 5.285.412 neue auf den Inhaber laufende Stückaktien aus. Damit wird das Sachkapital erhöht. Die Ausgabe dieser Aktien, die für das Geschäftsjahr 2022 dividendenberechtigt sind, erfolgt zum Mindestausgabebetrag von gerundet 2,56 Euro und zum Kurs von 4,73 Euro. Beide Transaktionen haben einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag als Wert. Das Grundkapital von Deutz soll nach der Transaktion der mittelschweren Motoren 322.490.183,20 Euro betragen. Daimler Truck erhält am Grundkapital von Deutz 4,19 Prozent und wird damit zu einem großen Einzelaktionär. Die neuen Aktien in den Handel wird nach der Eintragung ins Handelsregister erfolgen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen.  

Der Deal, Zukunft und die Produktion

Bei den mittelschweren Motoren handelt es sich um solche, die etwa in Baumaschinen eingesetzt werden. Die schweren Motoren finden bei großen Landmaschinen als Beispiel Verwendung. Deutz verspricht sich von dem Deal neue Kundengruppen und eine Erweiterung seines Produktangebots bei Verbrennungsmotoren. Damit will Deutz in diesem Segment wachsen.

Die schweren Motoren sollen weiterhin im Mercedes-Benz-Werk in Mannheim von Daimler Truck produziert werden. Deutz wird die Motoren übernehmen und vervollständigen. Die mittelschweren Motoren sollen bei Deutz gefertigt werden. Diese Motorvarianten wird Deutz vermarkten. Der Produktionsstart soll im Jahr 2028.

Der Vorstandsvorsitzende von Deutz Dr. Sebastian C. Schulte erklärt den Deal aus seiner Sicht so: „Die Kooperation mit Daimler Truck verbessert unsere Ausgangsposition in einem sich konsolidierenden Markt signifikant, da wir Zugriff auf hochentwickelte Motoren erhalten und gleichzeitig neue Kundengruppen erschließen. Gerade im Schwerlastbereich und in der Landwirtschaft werden konventionelle Antriebe mit Verbrennungsmotoren weiterhin noch benötigt – und können durch den Einsatz synthetischer Kraftstoffe umweltfreundlich betrieben werden. Wir werden deshalb in den nächsten Jahren nicht nur unser klimaneutrales Produktportfolio weiterentwickeln, sondern auch im klassischen Motorengeschäft weiter wachsen“.

Deutz will im klassischen Motorengeschäft unter den Top 3 bleiben. Diese schließt auch Zukäufe ein, so das Unternehmen, das eine aktive Rolle bei der Konsolidierung des Motorenmarktes anstrebt. Daimler Truck verfolgt mit dem Verkauf den konsequenten Schritt, die Ankündigung keine Mittel mehr in die Weiterentwicklung der eigenen mittelschweren Motoren für die Abgasstufe Euro VII zu investieren.

ag