Köln | LIVETICKER | Was ein Furore im Foyer des Kölner Gürzenich schon kurz nach dem Einlass zur Prinzenproklamation 2023. Es knubbelte sich magisch. Denn nach 2 Jahren Durststrecke und nur vor dem Bildschirm fühlt sich der Kölner Karneval wieder live gut an.

Von der Prinzenproklamation im Liveticker von report-K berichteten: Alina Grümer, Eduard Bopp, Fotos und Andi Goral
Der Liveticker wurde um 23:01 Uhr beendet

Nachtrag

Die Roten Funken, Kasalla und das große Finale mit dem Kölner Dreigestirn 2023, Kasalla, dem Festkomitee-Vorstand und dem Lied „Sing mich noh Hus“ beendete den Abend im Kölner Gürzenich.

Die report-K Modekritik:  Träume aus Tüll und Grusel in Glitzer bei den Damen

22:55 Uhr > Auf den ersten Blick überragen die Karnevalskappen der männlichen Gäste alles. Beim zweiten Blick fallen viel Tüll, Glitzer und pompöse Gewänder auf. Eins ist sicher: Schwarz geht immer. Da haben die Herren ja kein Problem. Die Damen auf der Prinzenproklamation die die dunkelste Farbe wählten konnten da auch nichts falsch machen. Ob Plissee, Samt oder Seide, ein schwarzes Kleid ist zeitlos und kann zu jedem Anlass getragen werden. Bei der Prinzenproklamation gilt jedoch die Regel „übers Knie“, an die sich dieses Jahr nicht jede jecke Dame hält. Ein echter Hingucker sind die wenigen Frauen in Hosenanzügen. Schick, elegant und edel. Elegant zeigen sich auch einige Damen in hochgeschlossenen, langärmligen Kleidern. Wie jedes Jahr gibt es jedoch auch einige Fehltritte, wie der ungeküsste grüne Frosch oder die Braut im Spitzenhochzeitskleid, dass mehr Haut als Stoff zeigt. Ein Jecker beschrieb die Kleidung der Damen am heutigen Abend als herzförmig offen. Der Spruch „weniger ist manchmal mehr“ trifft hier ausnahmsweise nicht zu.


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So ging es weiter

22:54 Uhr > Die Politische Rede von Jens Singer, dem Schofför des Kanzleramtes, ging mit der SPD und Kanzler Scholz scharf ins Gericht. Aber auch die AfD bekam ihr Fett weg: „Ein Idiot ist ein Idiot, zwei Idioten sind zwei Idioten und 10.000 Idioten sind eine Partei wobei wir schon bei der AfD angekommen sind.“ In der Kommunalpolitik hielt Singer OB Reker den Spiegel in Sachen Wohnungspolitik vor und er vermisste Kardinal Woelki. Singer nahm kein Blatt vor den Mund. Das Herrengedeck aus J.P. Weber, Martin Schopps, Volker Weininger und Michael Knipprath reüssierten durchaus. Julie Voyage als Trude Herr und Nici Kempermann räumten dann richtig ab und rissen die von den Stühlen, die noch nicht an den gerade im Foyer geöffneten Kölschstand strebten. Nach der Öffnung füllte sich das Foyer deutlich. Mit den Paveiern stand der Gürzenich und jetzt beginnt die Party im Saal. Für Mitternacht ist das Finale angesagt. Erste Stimmen, die report-K sammelte, bescheinigten dem Auftakt Applaus und dem Kölner Dreigestirn. Niklas Kienitz, CDU Geschäftsführer im Rat der Stadt Köln, nennt das Trifolium sympathisch. Kritik kommt aus den hinteren Reihen des Saals. Dort seien die Reden aufgrund der schlechten Technik nicht zu hören gewesen sein. Literat Alexander Dick lobte die Übergänge zwischen den einzelnen Programmpunkten, die er als sehr gelungen bezeichnete.


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Neunertanz der Traditionskorps

21:25 > Mit breitem Lachen schunkeln die Tänzer:innen hin und her. Hebefigur nach Hebefigur wird vorgeführt und die Tanzenden schmeißen ordentlich die Beine. Die Mariechen werden von ihren Tanzpartnern durch die Luft gewirbelt und veranstalten beeindruckende Figuren in der Luft.


Du bes die Stadt – Das Dreigestirn stimmt an

21:15 Uhr > Nach der Rede der Tollitäten stellt sich das Dreigestirn eng zusammen und die Melodie des Bläck Fööss Klassikers „Du bes die Stadt“ ertönt. Der Prinz stimmt das Lied an und wenig später stimmt der Bauer und die Jungfrau Agrippina mit ein. Es wird hin und her geschunkelt und der ganze Saal singt auf tiefster Seele mit. „Mir sprechen hück all dieselve Sproch“ ertönt es durch die Halle. Die Gäste liegen sich schunkelnd in den Armen und feiern das neue Dreigestirn. Der Takt der Musik wird schneller und das Lied „Mer bruche keiner“ der Bläck Föös wird angestimmt. Das Dreigestirn singt aus vollem Leib und die Jungfrau Agrippina dreht sich im Kreis, dass ihr Kleid nur so im Wind wirbelt. Die Zuschauer klatschen wie wild.


Das Dreigestirn zeigt sich liedkundig

21:15 Uhr > In seinen Reden zeigten sich die frisch proklamierten Tollitäten besonders liedkundig. Sie arrangierten in ihren Reden die Refrains – die jeder Kölsche kennt – von 4711 getäuft, zo Foß noh Kölle bis zum Veedel. Prinz Boris I. betonte, dass sie 3 Fründe für 86 Veedel seien. Die Jungfrau Agrippina betonte, dass die Menschen in Fridde feiern wollen. Boris I. möchte, dass die Kölschen den Dom wieder zum Leuchten bringen lassen.


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Köln hat ein Dreigestirn 2023

21:04 Uhr > Es ist vollbracht: Prinzenspange, Dreschfleggel, Schlüssel und Spiegel sind übergeben an:

Prinz Boris I.
Boris Müller

Bauer Marco
Marco Schneefeld

Jungfrau Agrippina
André Fahnenbruck


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Kölns OB Reker: „Was immer bleibt ist unser Fastelovend“

20:55 Uhr > Reker begann ihre Rede mit „Was immer bleibt ist unser Fastelovend“. Sie nahm Bezug auf 200 Jahre und dass dies nicht nur Jahre voller Glück gewesen seien. Aber sie unterstrich, welche Kraft der Karneval habe, als sie an die erste Kappenfahrt nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerte, als die Stadt in Trümmern lag. Die Kraft liege im „Zusammenstehen“. Reker sprach von der Ukraine die in diesem Winter ihr Land verteidige und an all die, die derzeit in ihren kühlen Wohnungen sitzen und darunter litten, dass alles teurer würde. Der Fastelovend wärme alle Menschen, so Reker. Er nehme den Menschen die Sorgen des Alltags. Auf den Fastelovend sei Verlass in allen Zeiten, so Reker, denn er habe seinen Platz in den Herzen vieler Kölschen. Sie kritisierte die Auswüchse am Elften im Elften und forderte die Kölner:innen auf in der Jubiläumssession allen Menschen das lachende Gesicht des Fastelovends zu zeigen.


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22 Minuten brauchten die designierten Drei auf die Bühne

20:47 Uhr > Sie sind auf der Bühne angekommen. Im Hintergrund rocken noch die Roten Funken den Saal und sind aus dem Häuschen. Jetzt sind sie nur noch einen Zeithauch entfernt vom Proklamationsakt. OB Reker wird auf die Bühne gerufen und sagt; „Hat ja geklappt“, Denn für den Einmarsch waren 20 Minuten geplant.


Die designierten Tollitäten kommen in den Saal

Das Kölner Dreigestirn stammt aus den Roten Funken, der Gesellschaft die ebenfalls 200-jähriges Jubiläum feiert, wie das Festkomitee.

20:35 Uhr > Grelle Scheinwerfer. Et kütt der designierte Prinz.

Prinz Boris I.
Boris Müller

Boris Müller ist ein Mann der Immobilienbranche. Seit 2015 führt er den 3. Knubbel der Roten Funken an. Und er ist ein Jahr länger Mitglied beim 1. FC Köln als bei den Roten Funken. Er ist zudem Fan kölscher Literatur.

Seit 11 Minuten sind die designierten Tollitäten unterwegs.


20:33 Uhr > Der designierte Bauer Marco betritt den Saal.

Bauer Marco
Marco Schneefeld

Marco Schneefeld ist Dachdeckermeister von Beruf und sorgt dafür, dass es den Kölschen nicht ins Wohnzimmer regnet. Er ist seit 1994 bereits Mitglied bei den Roten Funken und seit 2020 Offizier. Er ist Teil des 3. Knubbel. Und er hat Bühnenerfahrung, denn 1984 war er bereits Kinderprinz. Er ist Fan von der schwarzen Hartgummischeibe die in Deutz übers Eis flitzt und die Kölner Haie diese im gegnerischen Netz unterbringen.


20:30 Uhr > Die designierte Jungfrau „Agrippina“ betritt nach den Plaggenträgern den Saal.

Jungfrau Agrippina
André Fahnenbruck

Wer hätte es gedacht: Auch André Fahnenbruck kommt aus dem 3. Knubbel der Roten Funken. Er hat sich bei den Roten Funken auch schon im Team Wibbledance der legendären Karnevalsparty der Roten Funken im Alten Wartesaal engagiert. Beruflich agiert er als Geschäftsführer von mobox. Er ist langjähriges Mitglied beim 1. FC Köln.


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Es ist 20:23 Uhr – der Proklamationsakt beginnt

20:23 Uhr > Es ist so weit, der Einmarsch des designierten Kölner Dreigestirns beginnt. Der Saal singt „Es war einmal ein Treuer Husar…“


Bärbel Bas ist ein klein wenig neidisch

20:22 Uhr > Bevor der Einmarsch der Tollitäten begann sprach die Präsidentin des Deutschen Bundestages Bärbel Bas. Sie sei ein wenig neidisch, wenn sie in den Saal blicke, der so bunt sei. Das wäre im Deutschen Parlament anders. Kuckelkorn kündigte sie als „Kollegin“ eines Vereins für Debattenkultur an und Chefin des zweitgrößten Parlaments auf der Welt nach China.  Bas betonte wie wichtig das Ehrenamt für Demokratie und Freiheit in Deutschland ist. Sie lobte das Engagement vieler Karnevalist:innen und Karnevalsgesellschaften für Geflüchtete aus der Ukraine oder nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. Dann durfte Sie – hohe Ehre in Köln – gemeinsam mit Christoph Kuckelkorn den Einmarsch des Dreigestirns anmoderieren.


Peter Brings singt „Nur die Liebe gewinnt“ auf der Prinzenproklamation am 6. Januar 2023 im Gürzenich in Köln. / Foto: Bopp

Brings mit einem emotionalen Song mitten ins Herz und Siel der Kölschen

20:15 Uhr > Peter Brings nimmt das Mikro in die Hand und begrüßt mit seiner rauchigen Stimme die Gäste der Pripro 2023. Die Band freut sich dieses Jahr endlich wieder ein Teil der Prinzenproklamation sein zu können sagt Peter Brings, der selbst in Köln aufgewachsen ist. Mit dem Song „Nur die Liebe gewinnt“ berührt die kölsche Band das Publikum. Lauthals grölen die Kölner Jecken mit. „Wir sind Brüder, wir sind Schwestern“ hallt es im ganzen Saal. Gänsehaut und Tränchen in den Augen sind zu beobachten als Brings singt „Denn glaub mir, nur die Liebe gewinnt“.

Die Band Brings am 6. Januar 2023 im Gürzenich auf der Pripro. / Foto: Bopp

Das Dreigestirn der Session 2021/2022 auf der Prinzenproklamation am 6. Januar 2023 im Gürzenich. / Foto: Bopp

Großer Dank an das Dreigestirn der Sessionen 2021/2022 und Dr. Joachim Wüst

20:10 Uhr > Es war das virtuelle Dreigestirn für die Sessionen 2021 und 2022. Es sind die Corona-Jahre, die ein normales Karnevalfeiern unmöglich machte. Sie haben nicht erlebt, wie es ist das große Spiel am Hofe des Fürsten Karneval, also die Prinzenproklamation im Gürzenich mit Publikum zu erleben. Kuckelkorn lobte das Engagement von Prinz Sven I., Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie. Denn sie nahmen wichtige Termine wahr und werden durch ihren Einsatz in die Geschichte des Kölner Karnevals eingehen.

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Christoph Kuckelkorn umarmt Dr. Joachim Wüst im Gürzenich. Foto: Bopp

Viele Jahre war Dr. Joachim Wüst Vizepräsident des Festkomitee Kölner Karneval, Justiziar und Literat. Er habe mit unglaublichem Engagement in den vergangenen Jahren Existenzen im Kölner Karneval in den schwierigen Jahren der Corona-Pandemie gerettet, lobte Kuckelkorn. Ein Abschied eines Großen im Kölner Karneval, der auch ein Tränchen verdrückte. Aber Wüst bleibt dem Karneval als Präsident der Großen Kölner verbunden und erhalten.


Bernd Stelter auf der Bühne des Gürzenich am 6. Januar 2023 bei der Prinzenproklamation. Foto: Bopp

Stelter kommt wissenschaftlich: Darum muss der Mensch Karneval feiern

19:55 Uhr > Bernd Stelter steht in der Bütt und stellt fest: „Wir dürfen Karneval nicht feiern, wir müssen Karneval feiern!“ Das hinterlegt er dann mit Wissenschaft und zitiert Studien des Johns Hopkins Universität oder das zentrale Institut für seelische Gesundheit in Karlsruhe und auch Hendrik Streek muss herhalten. Stelter bietet einen Parforceritt durch Wissenschaft und kombiniert dies mit den Lieblingstätigkeiten des/der kölschen Karnevalist:in,  wie Tanzen, Bützen und was sonst noch dazu gehört. Auf den Punkt gebracht: Karneval macht gesund und glücklich. Stelter schnappt sich die Gitarre und bringt die Jecken mit seinem Song „Ein verdammtes Leben“ in Schunkelstimmung.


Die VIP- Gästeliste der Pripro 2023

Aus der Politik
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas
Wolfgang Bosbach, CDU
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker
Die ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters und Fritz Schramma
Stadtdirektorin Andrea Blome

Aus Kultur und Medien
Musiker und Schauspieler Eko Fresh
WDR-Intendant Tom Buhrow
Christian DuMont Schütte
Psychologe und Bestsellerautor Stephan Grünewald
Der Intendant der Kölner Philharmonie Louwrens Langevoort

Aus der Stadtgesellschaft
Dorint-Hotel Dirk Iserlohe
Vom Kölner Zoo Direktor Theo Pagel und Christopher Landsberg
Kölns Polizeipräsident Falk Schnabel
Herbert Geiss, Deiters
Toni Schumacher, ehemals 1.FC Köln

Aus dem Karneval
Dr. Patrick Adenauer, Großer Senat
Klaus-Ludwig Fess, BDK

Aus den Jubiläumsgesellschaften
Thomas Andersson, Präsident Hellige Knäächte un Mägde
Heinz-Günther Hunold, Präsident Rote Funken
Karsten Kircher, Präsident Lyskircher Junge
Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller, Präsident Die Große von 1823


Michael Kuhl und Ken Reise während der Performance bei der Prinzenproklamation 2023 in Köln. Foto: Bopp

Die Proklamation beginnt

19:29 Uhr > Das Orchester Michael Kuhl und Ken Reise singen „Karneval, ach Karneval“. Köln startet ins Jubiläum. Das Motto „200 Jahre Kölner Karneval: Ov krüzz oder quer”.

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Warm-up mit Ansage

19:21 Uhr > Kuckelkorn begrüßte gefühlt hunderte Honoratioren schon im Warm-up im Schnelldurchlauf. Dafür gab es riesigen Applaus. Und er verkündete, dass die Theke im Foyer bis 22 Uhr geschlossen ist. Dafür gab es nur mageren Applaus.

Roter Teppich, edle Roben und die Herren im dezenten Schwarz

19:10 Uhr > Vor dem roten Teppich im Erdgeschoss des Gürzenich herrscht fröhliche Enge. Prominenz aus Politik wie Bärbel Bas, Bundestagspräsidentin oder Oberbürgermeisterin Henriette Reker geben Interviews auf dem Roten Teppich. Hören Sie gleich bei report-K wir groß die Vorfreude ist. Blitzlichtgewitter und strahlende Gesichter, soweit das Auge reicht. Wo man auch hinschaut, Karnevalskappen in allen Farbzusammenstellungen. Auf der Treppe, die hoch zum Festsaal führt, reihen sich die Fahnenträger der dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften Fahne an Fahne – oder wie man in Köln sagt: Plaggen an Plaggen. Die Gäste sind im Saal eingecheckt. In 5 Minuten startet die Prinzenproklamation 2023 mit einem kleinen Warm-Up  mit dem Präsidenten des Festkomitee Kölner Karneval Christoph Kuckelkorn.

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