Anlässlich ihrer alljährlichen Seniorensitzung am 26.1.2005 in den Riehler Heimstätten ehrte die EhrenGarde der Stadt Köln als Begleitkorps von Bauer und Jungfrau die älteste noch lebende Kölsche Jungfrau.


Paula Kriske, geborene Zapf war im Jahre 1938 die erste weibliche Jungfrau im Kölner Karneval.  Die am 17. März 1918 geborene Kölnerin verkörperte diese Position im Vorkriegsjahr 1938 zusammen mit dem Prinzen Peter Hubert Schupp (damaliger Präsident der KG Treuer Husar) und dem Bauern Johannes Wiesbaum (damaliger Präsident und Kommandant der Roten Funken).


Damit war sie eine von zwei Frauen, die offiziell in der Geschichte der Kölner Dreigestirne die Position der Jungfrau bekleideten. Grund für den Einsatz der weiblichen Jungfrauen  in den Jahren 1938 und 1939 war die Partei, die Thomas Liessem, den Vorsitzenden des Festausschusses unter Druck setzte. Es gab damals einen scharfen Kampf gegen die Homosexualität. Da der Festausschuss Kölner Karneval ohnehin in der Schusslinie der NSDAP stand und man jeden Stein des Anstoßes aus dem Weg räumen musste, gab man dem Druck  der Partei nach. Die Jungfrau wurde von einer Frau dargestellt. Sie wurde gemeinsam von der Deutschen Arbeiterfront und dem Festausschuß ausgesucht.


Paula Kriske lebt heute im Alter von 87 Jahren in den Riehler Heimstätten. Noch heute schwärmt die Ex-Jungfrau von ihrem Adjudanten aus den Reihen der Grün-Gelben: „Dat wor ene rischtije Gentleman. Der hätt mich jeden Ovend no Huus jefahre. Un jenau su ene staatse Kääl, wie die Junge he op de Bühn“. Sichtlich gerührt nahm die alte Dame einen riesigen grün-gelben Blumenstrauß und den Damenorden der Session aus den Händen von Kommandant Curt Rehfus entgegen. Und das obligatorische „Bützje“ gab es obendrein