Die erste Polonaise des Abends wurde von Präsident Joachim Zöller angeführt. Foto: Eppinger

Köln „Ein historisches Ereignis“, so kündigte der Kölner Sitzungsleiter Thomas Frings die erste gemeinsame Karnevalssitzung der Kölner KG Die Grosse von 1823 und des Düsseldorfer AVDK im Kölner Gürzenich an, als der gemischte Elferrat im Saal eingezogen war. Begleitet wurden die je sechs Herren aus beiden Städten vom Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth und vom Musikkorps Schwarz Rot Köln.

„Die Idee zur gemeinsamen Sitzung ist vor etwa vier Jahren entstanden. Ich bin mit Peter Brings sehr gut befreundet und seine Band hat Stefan Kleinehr als Manager, der auch der Präsident des Düsseldorfer AVDK ist“, sagt der Präsident der Grossen von 1823, Prof. Joachim Zöller, der selbst ursprünglich aus Baden stammt und der direkt zu Beginn der Sitzung eine Polonaise anführte, die mit dem Prinzenpaar aus Recklinghausen auch die Bühne erreichte.

Die beiden Sitzungsleiter Thomas Frings und Stefan Kleinehr (v.l.). Foto: Eppinger

Kleinehr, der auf Düsseldorfer Seite die Sitzungsleitung übernommen hat, zeigt sich positiv gestimmt: „Ich habe einen sehr guten Eindruck. Wir sind mit 250 Gästen aus Düsseldorf angereist. Dass es hier kein Altbier gibt, ist kein Problem, da sind wir flexibel.“ Zu den knapp 1000 Gästen im Saal gehörten neben dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach auch der Kölner Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn und der Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval, Michael Laumen.

Das Programm wurde mit Kräften aus beiden Karnevalshochburgen bestückt. So kamen die Swinging Funfares und die Tanzgarde der Karnevalsfreunde der katholischen Jugend aus Düsseldorf, während die Kölner Seite unter anderem mit Guido Cantz, Brings und dem Tanzcorps Fidele Sandhasen vertreten war. Zu den Highlights des Abends zählte der gemeinsame Einzug des Kölner Dreigestirns und dem Prinzenpaar aus der Landeshauptstadt mit ihren jeweiligen Prinzengarden.

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und seine Frau Sabine waren unter den knapp 1000 Gästen im Gürzenich. Foto: Eppinger

„Die beiden sind total nett und sehr sympathisch, wir haben sie schon bei ihrer Kürung in Düsseldorf kennengelernt und einen tollen Abend verbracht. Nachdem verkündet wurde, dass wir drei das Dreigestirn stellen, kam direkt eine Gratulation des Düsseldorfer Prinzenpaares. Mit einer solchen gemeinsamen Sitzung kann man gerade nach so einer Pandemie ein sehr wichtiges Zeichen setzt. Karneval verbindet, egal, ob man Alaaf oder Helau ruft“, sagt Prinz Boris I. vor dem Auftritt im Gürzenich.

„Eine gemeinsame Sitzung ist wirklich eine gute Sache. Auch zwischen den ehemaligen Dreigestirnen und Prinzenpaaren gibt es über das Jahr freundschaftliche Kontakte. Den Prinz und seine Venetia finde ich sehr nett und zugänglich“, erklärt Jungfrau Agrippina. Bauer Marco ist vor allem von der Venetia angetan: „Dass ihr der Bauer im Kölner Dreigestirn schon immer am besten gefallen hat, macht sie durchaus sympathisch.“

Köln-Erfahrung können Prinz Dirk II. und seine Venetia Uåsa durchaus aufweisen. Sowohl der gebürtige Westfale als auch die gebürtige Leichlingerin haben ihre ersten jecken Erlebnisse in der Domstadt gehabt, wie die beiden am vergangenen Sonntag bei der Närrischen Schiffstour der Düsseldorfer Weissfräcke am Kölner Rheinufer verraten haben.