Auch Kasalla waren bei den Blauen Funken im Kostüm unterwegs. Foto: Eppinger

Köln Eine Premiere gab es bei den Blauen Funken mit der „Krüzz un quer – Die Party-Sitzung“ am Karnevalssonntag im Kristallsaal der Messe. Nach der erfolgreichen „bluwhite“-Party im angesagten Kölner Club Bootshaus geht man beim Traditionskorps mit einem weiteren jungen Format den nächsten Schritt in die jecke Zukunft. Gestaltet wurde die neue Sitzung von den jungen Mitgliedern, die mit Tim Krüger auch die Moderation übernommen haben. Zu den Neuheiten gehört auch das Band-Speeddating, das jungen Bands wie der Rhythmussportgruppe, Mätropolis, Krawumm und Auerbach die Chance zu einem Kurzauftritt im gute gefüllten Saal gab. Auch bekannte Gruppen wie Cat Ballou und Kasalla standen auf der Bühne, dabei genossen Basti Campmann & Co. im Kostüm den Auftritt und tauchten auch mal mitten im Publikum auf. Zum Abschluss des Bühnenprogramms gab es mit „Olaf der Flipper“ noch ein besonderes Highlight, bevor DJ René Pera die Regie übernahm.

Schottischer Besuch bei der Großen Kölner im Gürzenich. Foto: Eppinger

Schon seit mehr als 30 Jahren besteht die Freundschaft zwischen den kölschen Domstädtern und den schottischen Militärmusikern, die auch in diesem Jahr an Weiberfastnacht nach Köln gekommen sind. Gemeinsam ziehen die Musiker während des Straßenkarnevals, sehr zur Freude ihrer Fans im Schatten des Doms, durch die Säle der Stadt. Am Sonntag stand zunächst ein kölsch-englischer Gottesdienst in St. Heribert auf dem Programm. Später ging es mit den Dudelsäcken und den Trommeln zur traditionellen Kostümsitzung der Großen Kölner im Gürzenich. Am Abend stand als Highlight des schottischen Besuchs am Rhein das gemeinsame Konzert mit den Domstädtern im Gloria an. Die sonntägliche Kostümsitzung selbst gehört im Kölner Karneval zu den Formaten, die Kinder genauso anspricht wie Eltern uns Großeltern. Für den Nachwuchs, der sich im großen Saal frei zwischen den Gängen bewegen darf, gibt es von der KG kleine Geschenke.

Jeck gefeiert wurde bei der Kölschen Narren Gilde im Maritim. Foto: Eppinger

Bei der Kölschen Narren Gilde hat die Sonntagssitzung „Fastlovend famos“ im Maritim nach gut 50 Jahren schon eine lange Tradition, bei der auch ein eigener Orden verliehen wurde, der den Heumarkt im Jahr 1840 zeigt. Seit acht Jahren wird zudem die limitierte Rosenmontagsspange an die Mitglieder übergeben, die im Zoch dabei sind. Erstmals gab es das Sammlerstück auch für das Dreigestirn, das auch am Sonntag noch in der Zweierformation mit Prinz I. und Bauer Marco unterwegs war, da sich Jungfrau Agrippina für den jecken Feiertag und den Zoch noch schonen wollte. Die Spange vereint die gesamte jecke Familie mit den Kölschen Stäänefleejer als Tanzgruppe und den Kölner Husaren als Musikzug.

Der frühere FC-Profi Matthias Scherz (2.v.l.) mit ehemaligen Tollitäten bei den Burggrafen. Foto: Eppinger

Bei den Fidelen Burggrafen wurde eine Kölner Traditionsgesellschaft von 1927 vor gut zehn Jahren von jungen Karnevalisten aus verschiedenen KGs erfolgreich wiederbelebt. Inzwischen zählt die KG, die ihren Namen nach der Aufschrift einer Zigarrenschachtel erhalten hat, wieder etwa 300 Mitglieder. Bei der Kostümsitzung im Pullman treffen sich zum Finale der Session auch viele ehemalige Dreigestirn wie das der Altstädter, die als erste Tollitäten zwei Jahre über ihr Narrenvolk herrschten. Auch der frühere FC-Profi Matthias Scherz war Gast der Burggrafen. Diese können übrigens an Rosenmontag nach der langen Nacht ausschlafen – als Gruppe Nummer 70 gehen sie ziemlich weit hinten im Zoch mit und starten so eher spät ins jecke Geschehen.

„Die Grosse von 1823“ feierte am Abend im Gürzenich. Foto: Eppinger

Zu den letzten großen Veranstaltungen im Kölner Saalkarneval gehört im Gürzenich die Kostümsitzung der Großen von 1823, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert. Unter den Gästen am Sonntagabend waren unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn, der frühere Regierungspräsident Hans Peter Lindlar, Bürgermeister Ralf Heinen, CDU-Chef Bernd Petelkau und die Kabarettistin Sylvia Brècko. Zu den Höhepunkten gehört traditionell der Auftritt des Dreigestirns, bei dem Prinz Boris I. für seine Mütze kurz vor dem Rosenmontagszug die fünfte Feder überreicht bekam.