Luc Ackermann zeigt bei der "Night of the Jumps" waghalsige Stunts. Foto: Olli Franke

Köln | Im vergangenen Jahr war der amtierende Weltmeister im Freestyle Motocross, Luc Ackermann, mit einer außergewöhnlichen Performance zu Gast in Köln. Für ein Video seines Sponsors Red Bull sprang der Thüringer mit seinem Motorrad bei voller Fahrt auf dem Rhein von einem Frachtschiff zum andern.

Dabei präsentierte er „zwischen den Domspitzen“ einen Backflip – einen Rückwärtssalto. Geplant war, dass der jüngste FMX-Weltmeister aller Zeiten bereits im Januar bei der „Night oft the Jumps“ nach Köln zurückkehrt. Corona-bedingt musst die Veranstaltung in der Lanxess-Arena verschoben werden und kommt nun am 29. Mai nach Deutz.

Dann werden die Fahrer ihre spektakulären Tricks unter dem Dach der Arena zeigen. Dabei treten drei Teams aus Deutschland, Italien und Spanien in verschiedenen Disziplinen im Freestyle Motocross gegeneinander an und sammeln Punkte. Das Team Deutschland wird von Luc Ackermann angeführt. Der 24-Jährige hat bereits neun Weltrekorde aufgestellt und konnte 2021 bei den X Games in den USA Gold holen. Unterstützt wird er vom Berliner Kai Haase und vom jungen Matej Cesak. Report K hat vorab mit dem deutschen Weltmeister gesprochen:

Wie erleben Sie gerade die Situation nach der Absage im Januar?

Luc Ackermann: Die Situation hat sich deutlich gebessert, die Veranstaltungen gehen gerade wieder los. Nach einem Showwettkampf in Frankreich gab es jetzt am Wochenende die „Night of the Jumps“ in München. Außerdem steht in diesem Jahr auch noch ein Showwettkampf in Costa Rica an. Darüber freue ich mich sehr. Wir mussten ja auch lange darauf warten.

Wie groß sind die Chancen, den WM-Titel endlich zu verteidigen?

Ackermann: Da sieht es leider schlecht aus. Eine reguläre Weltmeisterschaft mit internationalen Wettkämpfen ist momentan nicht möglich. Aktuell gibt es Show- und Teamwettkämpfe wie in Köln. Im Team zu starten, finde ich sehr spannend, weil jeder dort seine speziellen Fähigkeiten einbringen kann und man sich so gegenseitig ergänzt. Auch für die Zuschauer ist so ein Wettkampf absolut spannend. Aber die Verteidigung des WM-Titels bleibt weiter mein großer Traum. Es wäre schön, wenn nun auch die Weltmeisterschaft zurückkommen würde.

Luc Ackermannfreut sich auf seinen bei „Night of the Jumps“ Ende Mai in der Kölner Lanxess-Arena. Foto: Eppinger

Wie haben Sie sich in der Corona-Zeit auf den Neustart vorbereitet?

Ackermann: Ich habe in der ganzen Zeit immer weiter trainiert und an neuen Tricks gearbeitet. Auch wenn es keine offiziellen Wettkämpfe gab, war ich immer voll motiviert und freue mich jetzt endlich wieder zeigen zu können, was ich kann. Dass wir mehr Zeit für das Training haben, bringt aber auch seine Vorteile. Ich arbeite gerade an neuen Tricks, die sehr aufwendig vorbereitet werden müssen.

Welche Beziehung haben Sie zu Köln?

Ackermann: Für meine Karriere als Fahrer beim Motocross Freestyle war Köln immer sehr wichtig. Hier habe ich meinen ersten Weltrekord aufgestellt. Die Veranstaltungen bei der „Night of the Jumps“ waren in Köln immer sehr spannend, auch weil sie oft parallel zur Motorradmesse „Intermot“ stattgefunden haben. Mir gefällt auch die Atmosphäre in der Kölner Arena. Das ist ein tolles Erlebnis für die Fahrer. Außerdem ist die Halle von der Größe her ideal für unseren Sport. Wir haben dort viel Platz, um unsere Tricks zu zeigen.

Wie war das Feedback auf das in Köln und Duisburg gedrehte Video?

Ackermann: Das Feedback war sehr gut. Ich habe beim Video Tricks gezeigt, die kein Fahrer vor mir präsentiert hat. Vor mir ist auch noch keiner von einem Schiff zum anderen gesprungen. Da gab es durchaus Anerkennung auch von der Konkurrenz.