Köln | Das Domkapitel zeigt auf vier Infostelen das Thema „200 Jahre Wiederbegründung der Kölner Dombauhütte“. Die Visualisierung ist vom 14. Juni bis 18. August 2024 zu sehen.
Die Institution der Dombauhütte begann mit den ersten Steinen, die im Fundament des Kölner Domes gesetzt wurden, also mit dem Beginn des Baus im Jahr 1248. Selbst als 1520 die Arbeiten zur Fertigstellung des Domes eingestellt wurden existierte die Hütte für Handwerker, die am Dom arbeiteten weiter. In dieser Phase des Stillstandes ging es vorrangig um Arbeiten, die die bisherige Arbeit erhielten.
1794 wurde der Dom für Gottesdienste geschlossen. Die französischen Revolutionstruppen herrschten in Köln. Es war Franzosenzeit. Der Dom diente als Lager für Korn und Futter für die Tiere der Truppen und teilweise intervenierten die Franzosen hier ihre Kriegsgefangenen. Zu dieser Zeit gab es keine Instandhaltungsmaßnahmen mehr. Der Verfall begann.
Verfall und Aufbruch
Der Kölner Kaufmannssohn Sulpiz Boisserée machte sich ab 1808 für die Vollendung und den Erhalt des Domes stark. Dazu wollte er die Wiederaufnahme der Arbeiten mit einem Neustart der Dombauhütte begleiten. Aber es war ein Preuße der dieser Idee zum Durchbruch verhalf: der Architekt Karl Friedrich Schinkel. Der schrieb 1826 ein Baugutachten und stellte den schlechten Zustand etwa der Dächer fest. Er empfahl die Einrichtung einer Bauhütte. Es dauerte weitere Jahre bis 1824 wieder eine feste Dombauhütte installiert war.
Das Domkapitel hält dazu fest: „. So datiert der früheste Eintrag in der Stammrolle der Steinmetzen, in der im 19. und frühen 20. Jahrhundert alle am Dombau beschäftigten Steinmetzen registriert wurden, vom 15. Juni 1824. Er stammte vom Kölner Steinmetzen Peter Sturm. Am 2. August 1824 wurde auf der Westseite des Domes eine feste Werkstatt für die Steinmetzen der Bauhütte eingerichtet, womit die Dombauhütte auch baulich ins Leben gerufen war.“
Der Domprobst
Dompropst Msgr. Guido Assmann gratuliert der Dombauhütte und ihrer Belegschaft zum Jubiläum: „Die Kölner Dombauhütte hat in mittelalterlichen Zeiten nicht nur das gewaltige Fundament des Kölner Domes errichtet – sie selbst bildet als Institution das zentrale handwerkliche Fundament, auf dem unsere Kathedrale ruht. Visionäre wie Meister Gerhard, Sulpiz Boisserée und Ernst Friedrich Zwirner haben den Dombau vorangetrieben, Könner aus zahlreichen Gewerken haben den Dom meisterhaft und zur Ehre Gottes ausgeführt – und ihm jene Strahlkraft verliehen, die ihn als Gotteshaus und Weltkulturerbe einzigartig macht. Die Wiederbegründung der Dombauhütte war ein Meilenstein in der Domgeschichte – und so gratuliere ich stellvertretend für die Generationen von Bauleuten, die am Dom geplant, gemeißelt und restauriert haben, dem aktuellen Dombaumeister Peter Füssenich und seinem Team zum 200. Geburtstag.“
Zur Ausstellung gibt das Domkapitel eine Broschüre mit Fotos und Texten heraus. Anlässlich der Ausstellung wird am 30. Juli und am 5. August jeweils um 17:00 Uhr im Kino des Domforums der im vergangenen Jahr vorgestellte Film von Marcus Laufenberg zur Kölner Dombauhütte gezeigt. Die Infostelen befinden sich ebenfalls im Domforum.