Jeder der will, kann für 10 Minuten auf die Bühne im Low Budget steigen und
Literatur, selbst geschriebenes, getextetes, komponiertes vortragen. Organisator
Rupert Scheiche: „Alles ist erlaubt, bis auf Ausziehen“. Einmal im Monat, nur
unterbrochen durch eine dreimonatige Sommerfrische treffen sich die Open
Microphone Freunde im Low Budget.

Das Programm des heutigen Abends,
11.9.2004:

Fritz Hille, performt gewohnt in
höchster Qualtität: „Ich steh auf Olpe„, und nicht nur
Moderator Rupert ist gespannt, was der Mann als
nächsten Dauerbrenner ausbrütet. Fritz Hille, der im Edelpop-Zeitalter
der 80er Jahre musikalisch sozialisiert wurde, ist seit zwei Jahren immer wieder
fester Bestandteil der offenen Wunde. Fritz Hille hat eine bewegte
Bühnenefahrung, da war er zwei Monate lang Alleinunterhalter im Restaurant des
Aqualand mit seinem Roland Keyboard und Songs wie „Viva Espaná“, trat und tritt
im Boudoir, Gilberts Pinte und auf der offenen Bühne des Wohnzimmertheaters in
Köln auf. Dazu gesellt sich eine internationale NRW-Karriere mit Stationen in
Düsseldorf im Cafe Solaris, im Red Rooster und Senftöpfchen in Duisburg,
bei Ruth Wenzel und ein Auftritt als Laienschauspieler bei SAT1 in der Serie
„Niedrig &Kuhnt, Kommissare ermitteln“ als dringend Tatverdächtiger. Fritz
Hille hat auch eine Website: www.mc-fritz.de.vu (bitte das vu nicht vergessen!)


Bis ganz hinten proppenvoll, das Low
Budget.


Als nächster kam Alexander Bach auf die
Bühne und trug 10 Lyriksequenzen vor. Alexander Bach, der Kölner Erzähler will
dieses Jahr 52 neue Texte schreiben und seinem Sammelalbum – Literatur &
Klebebildchen hinzufügen. Hörproben gibt es unter www.andersvorgestellt.de und direkt in „Der andere Buchladen“
in Ehrenfeld, Sülz und in der Südstadt.

Und dazwischen immer wieder
Rupert Scheiche, ausdrucksstarker und wortgewaltig bis in den leisen Zischlaut.
Er trägt heute Literatur aus dem Themenfeld erotisch, zotig rund um „Titten und
Busen“. Und er verteilt, als One-Man-Jury und Moderator die Biermarken an die
Künstler. Und erntet mit seinen einsamen Entscheidungen nicht immer
Zustimmung.

Rupert Scheiche, Mimik
und Sprache gehen bei ihm eine perfekte Symbiose ein. Lesen Sie bitte auch das
Gespräch mit Rupert Scheiche zur offenen Wunde.

Weltberühmt: Die Biermarken.

Aber der Mann
kann nicht nur vortragen sondern auch zuhören:



Drei Dinge braucht der Literat, Literatur,
Biermarken und Becks…

Der Programmablauf der jederzeit handschriftlich
ergänzt wird.


Jazz, der auch noch solo mit „ich bin so breit“
reüssierte und Drea. (v.l.n.r)

Und dann
kam Drea mit Jazz an der Gitarre.
Und als Sie mit „Ich steh auf Alex“ so
richtig losgerockt hatte verstummten auch die „ausziehen, ausziehen“ Rufe der
Dumpfbacken im Publikum.



Drea singt „Dilettanten aller Länder vereinigt
Euch“



Und weiter geht es mit der Comedian Pia
Piepenbrinck und Ihrer Ein-Personen Comedy zum falschen Elternhaus, dafür
erhielt sie fünf Biermarken. Das Publikum forderte 10.



Pia Piepenbrinck

Ach ja,
beinahe hätten wir Norman vergessen, der die ganze Zeit im Hintergrund der Bühne
Briefe schrieb…

 
Norman raucht und denkt über eine
schöne Formulierung nach.

PeeWee, das erste
Mal bei der offenen Wunde dabei brillierte vor allen Dingen mit dem Sechszeiler
„Da war dieser kleine Mann“, eine Eigenkomposition als Adaption auf den
Ringelnatz sechs Zeiler: „Der Bummerang“.

PeeWee hatte für seine 10 Minuten ein Riesenprogramm
an kleinen Stücken dabei, auch ein wenig, damit wenn das Publikum ihm zu übel
mitgespielt hätte, er jederzeit hätte aufhören können. Das war aber gar nicht
der Fall, im Gegenteil, fünf Biermarken !-)



PeeWee konzentriert bei der Sache. Er hat auch eine
eigene Homepage: www.peewee.de



Gespannte Zuhörer bei der Performance
von PeeWee.

Einen wollen wir aber auf keinen Fall vergessen: Der
Mann für den guten Ton


war besonders wichtig bei der nächsten Künstlerin,
Jasmin mit der australischen Guitarre, einem „Bjork Cover“, und einer Didgeridoo
Performance.


Jasmin, sensibel und
musikalisch.




und mit dem
Didgeridoo


und immer
wieder „Vater“ Rupert mit den begehrten Trophäen:



Er traute sich, mit einem langen fulminant
vorgetragenen zotigen Liebes-Stück rund ums Thermometer. Der Vortrag besser als
das eigentliche Stück. Thieß Neubert







Performance auf dem Punkt.


Auch der Lautsprecher für die Akteure, improvisierte
Befestigung, und auch die Light-Show von excellenter Qualität.

kommen doch die mit gelber Folie
abgehängten Bauhaus, Obi, Praktiker Strahler besonders dem Teint der
Künstler zu Gute.


Bye Bye
Norbert


Fertig mit seinen Briefen, kam
Norman auf die Bühne, hatte erst einmal Probleme eine Zigarette
und vor allen Dingen dafür Feuer zu bekommen.




nach dem ersten Anpaffen konnte es dann richtig
losgehen, mit „der Wagen hinter mir“ und anderen Klassikern.



Nur mit der Schlag- und Zupfhand raucht
Norman.




Flotte Totte hat auch schon „Die offene Wunde“
moderiert und war natürlich wieder als Zuschauer dabei. Mehr zu Flotte
Totte dem Liedermacher >>> www.hanebuechlein.de/totte/


Am Schluss wurde es dann noch ein wenig chaotisch,
als sich Spätanmelder mit Kinderliedern über die Urheberschaft der
Auftritts-Mut-Idee zankten und dann aber gemeinsam ein miserable Performance
ablieferten, die dann durch den Master Rupert abgebrochen wurde.





Ein guter Abend im Low
Budget.


Die nächste offene Wunde, die im übrigen regelmäßig
immer am 2.ten Samstag im Monat stattfindet gibts am 9.Oktober 2004 um 22:00
Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos auch unter www.lowbud.de