Berlin | Nach Einschätzung des Osteuropaexperten des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Tobias Baumann, verliert die Ukraine ohne das Assoziierungsabkommen mit der EU zunehmend an Attraktivität für Investoren. Ohne das Assoziierungsabkommen fehlten der Wirtschaft zukünftig „Potenziale, die das Abkommen durch Zollsenkungen und die Übernahme von Normen und Standards freigesetzt hätte“, sagte Baumann „Handelsblatt-Online“. „Zudem sinkt die Attraktivität des Investitions- und Produktionsstandorts Ukraine für Unternehmen aus der EU.“

Die insgesamt negative Tendenz bei Direktinvestitionen werde dann voraussichtlich weiter anhalten. Die aktuelle Situation beobachteten deutsche Unternehmen „aufmerksam“, sagte Baumann weiter. „Die Betriebe haben langfristig und strategisch investiert und warten daher die aktuellen Entwicklungen der politischen Krise ab.“

Eine mögliche Abwertung der Landeswährung Griwna um 10 bis 15 Prozent sei keine Unbekannte, fügte der DIHK-Experte hinzu. Der Internationale Währungsfonds (IWF) halte dies bereits seit einigen Monaten für angebracht.

Autor: dts