Köln | Am 29. Mai 1993 geschah in Solingen der rechtsextreme Brandanschlag der die Familie Genc schwer traf. Fünf türkische Mädchen und Frauen starben. Die Ditib erinnert an den Tag, spricht richtigerweise von einem perfiden, hinterhältigen und tragischen Brandanschlag, der sich dauerhaft in der kollektive Gedächtnis der Deutschen und der Migranten eingebrannt habe.

So schreibt die Ditib: „Der Solinger Anschlag wurde in einem gesellschaftlichen Klima begangen, in dem Ausländer zunehmend zu einer Gefahr für die Bundesrepublik erklärt wurden. Ängste wurden geschürt, rassistische Ressentiments wurden mit Begriffen der angeblichen „Überfremdung“ und „Staatsnotstand“ unter der leichtsinnigen Losung „Das Boot ist voll“ politik- und gesellschaftsfähig. In diesem Klima der Kälte und Angst, die sich gegen „Ausländer und Asylanten“ richtete, fühlten sich die Rechtsextremen bestärkt und entfalteten einen unheilvollen Aktivismus. Gerade das war verheerend für die weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen.“

Prof. Ali Dere, Vorsitzender des DITIB-Dachverband sagt dazu: „Diese menschenverachtende Tat führt uns größte Zerstörungskraft solcher Taten im persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Leben vor Augen. Diese Tat, der Solinger Anschlag, erinnert uns daran, wie verheerend das Zusammenspiel von gesellschaftlichen, politischen und medialen Diskussionen das Zusammenleben nachhaltig beeinflussen kann; Und wie dadurch Ausbreitung und Agitationsformen rechtsextremer Gesinnungen toleriert und ermöglicht, ja sogar hoffähig werden. Gerade unter diesem Eindruck – auch aktueller Entwicklungen – wollen wir unsere Betroffenheit und Hilflosigkeit überwinden, indem wir dazu anregen, Missstände anzusprechen und mit der Öffentlichkeit zu teilen.“

Die Ditib regt eine breite Diskussion über Taten, wie die in Solingen an und fordert ethische Werte, wie gegenseitige Akzeptanz und Empathie für das Miteinander in den Vordergrund zu rücken. Politik, Medien und Gesellschaft sollten Menschen- und Nächstenliebe betonen, sich für Werte wie Redlichkeit, Fairness, Ausgewogenheit und für Schwache stark machen.

Autor: Andi Goral