Die größte Moschee Deutschlands, so wird sie gern genannt, die halbfertige Moschee in Köln Ehrenfeld. Noch ist sie eine Baustelle. Sie wird allerdings schon von den Gemeindemitgliedern genutzt, denn sie wollen nicht mehr in der Zeltstadt beten. Zu heiß und anstrengend ist es dort im Sommer und zu kalt im Winter, denn Heizmöglichkeiten gibt es dort leider keine. „Die Zeltstadt ist ein unwürdiger Raum und noch dazu schlecht an das Verkehrsnetz angebunden.“, erklärt die Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ayse Aydin.

Deshalb wurde heute auch die Feier zum Ende des Ramadans und des Fastenbrechens in dem temporären Gebetssaal der Moschee verlegt. Außerdem wolle man schon jetzt den Gemeindemitgliedern die Möglichkeit geben, ihre neue Moschee zu nutzen, so Ali Dere, Vorstandsvorsitzender des Dachverbandes Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB).


Noch eine Baustelle: Die Moschee in Köln Ehrenfeld. Im Mai nächsten Jahres soll sie fertig sein.

Vor dem temporären Gebetssaal mussten sich die Gemeindemitglieder und Mitglieder der DITIB ihrer Schuhe entledigen, denn nur barfuss oder in Socken dürfen sie den dicken, weichen Teppich und den Gebetsraum betreten. Hell und modern erscheint der Raum, schlicht und einfach, nicht überladen, wie manch eine Kirche. Vor dem Rednerpult ließen sich die Gläubigen, welche zum größten Teil nur aus Männern zu bestehen schien, im Schneidersitz oder auf den Knien nieder und lauschten dem Eröffnungsgesang.

Hilfe für Somalia und Studenten
Der Vorstandsvorsitzende des Dachverbandes wertete den Fastenmonat und die Aktivitäten in selbigem mit einer positiven Bilanz aus. Man habe den Ramadan in einer glücklichen Atmosphäre verbracht und sei der Gemeinde und der deutschen Gesellschaft sehr dankbar dafür, berichtet Ali Dere. „Der Fastenmonat bedeutet, dass man als Mensch noch mehr an der Gesellschaft teilnimmt und dies war auch hier der Fall“, so Dere weiter. Man habe versucht durch sein Handeln, Tun und Lassen eine korrekte Kenntnis über den Islam in der Gesellschaft zu verbreiten und habe in der islamischen Gemeinschaft an Gewissen und Gewissenhaftigkeit appelliert und diese auch aufgefrischt. Die Bemühungen scheinen Früchte getragen zu haben, denn die Gemeinden in Deutschland haben für die Hungernden in Somalia insgesamt 2,8 Millionen Euro gespendet. Davon sollen zwei Drittel der Summe in Einrichtungen in Somalia  investiert werden. Mit Nahrungsmitteln beladen fuhr auch heute ein Frachtschiff in das afrikanische Land. Man habe außerdem auch seine Theologie-Studenten in der Türkei und in Deutschland unterstützen können, schloss Ali Dere sein Fazit.

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