Köln | Das Jahr 2023 ist ein besonderes Jahr für den Kölner Karneval gewesen: Es war das 200. Jubiläum. Auch wenn die fünfte Jahreszeit schon lange ihr Ende gefunden hatte, gingen die Feierlichkeiten weiter. Gestern stand der letzte Termin des Jubiläumsprogramms an: ein dem Kölner Karneval und seinem 200. Geburtstag gewidmeter Gottesdienst im Rahmen der Dreikönigswallfahrt.
Im Kölner Dom kamen unzählige Karnevalisten zusammen, um gemeinsam mit Vertretern des Festkomitee-Vorstandes und weiteren Gästen feierlich den Abschluss des großen Jubiläums zu feiern. Die Messe wurde im Rahmen der Dreikönigswallfahrt abgehalten. Dom- und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine ging in seiner Predigt auf den besonderen Zusammenhalt und den großen karitativen Einsatz der Karnevalisten ein.
„Der Karneval ist eine große und wichtige Konstante in Köln, auf die sich alle verlassen können. Das ist nur möglich, weil sich unzählige Menschen unermüdlich ehrenamtlich in die Dienste des Fastelovends stellen. Sie tragen seit über 200 Jahren das Licht des Karnevals weiter und sichern so unsere jecke Zukunft. Ihnen gilt unser größter Dank,“ fügte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hinzu.
„Ov krüzz oder quer“
Die Karnevalistinnen und Karnevalisten können auf eine einzigartige Session zurückblicken, die mit vielen Höhenpunkten für unvergessliche Erinnerungen sorgte. Die Proklamation markierte den Beginn des Sitzungskarnevals, der so gefeiert werden konnte, wie vor der Pandemie: zusammen. Das Trifolium machte sich auf den Weg nach Venedig und besuchte den venezianischen Dogen und hatte die Ehre, den Straßenkarneval in der Lagunenstadt zu eröffnen. Der Höhepunkt war der Kölner Rosenmontagszug, der erstmals in 200 Jahren den Rhein überquerte. Von der Schäl Sick ging es über die Deutzer Brücke durch die Innenstadt bis zur Severinstorburg. Nach dem Ende fünften Jahreszeit folgte die Karnevalsausstellung „Karneval in Köln. Wie alles begann…“, die im MAKK zu sehen war. Zusammen mit dem Kölnischen Stadtmuseum brachte das Festkomitee Kölner Karneval 200 Jahre jecke Geschichte in die Kölner Innenstadt und nahm die Besucherinnen und Besucher mit auf eine interaktive Zeitreise.
Auf in die nächste Karnevalssession
Die kommende Session wird unter dem Motto „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ stehen. Dieses Mal lenkt das Motto die Aufmerksamkeit auf die vielen Bühnen, auf denen Karneval und Kultur zusammenkommen. Die Hommage an die kölsche Theaterkultur sendet besonders nach der Pandemie eine wichtige Botschaft: Ob Opernbühne oder Kellertheater, sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Kölner Kultur und müssen erhalten bleiben. Gleichzeitig drückt das Motto den typisch kölschen Stoßseufzer aus: Kriege, Krisen und Corona fordern uns heraus und lassen uns manchmal fassungslos zurück. Wo soll das nur alles hinführen?
agr