15:45 Uhr > NRW: 880 Proben bisher entnommen, eine war positiv
Im Rahmen der EHEC-Ursachenforschung wurden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) 880 Beprobungen von Gemüse durchgeführt. Nur eine Probe hatte einen positiven Befund. Bei dieser beanstandeten Probe handelte es sich um Rote-Beete-Sprossen aus den Niederlanden, auf denen gesundheitsschädliche E coli nachgewiesen wurden. Die Probe wurde bei einem Großhändler in Hamm entnommen, der die Ware noch nicht vertrieben hätte. Die Ware sei komplett vernichtet worden. Bereits jetzt könne durch die vorliegenden Analysen ausgeschlossen werden, dass es sich bei dem Bakterium um den aggressiven EHEC-Serotyp O 104 handele. Das Ergebnis der exakten Serotypbestimmung wird frühestens in der nächsten Woche vorliegen. Die niederländischen Behörden und die Bundesbehörden sowie die Bundesländer wurden am Mittwochabend informiert.

13:45 Uhr > EU-Kommissar Dalli warnt vor Panikmache
EU-Gesundheitskommissar John Dalli sieht im Zusammenhang mit den derzeitigen EHEC-Erkrankungen keinen Grund zur Panik.  "Es gibt derzeit noch keine Hinweise, dass Gemüse aus NRW die ursächliche Quelle oder dass Gemüse aus NRW mit EHEC-Keimen belastet ist. Um aber weitgehende Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher zu gewährleisten, setzen wir unser Maßnahmenpaket fort. Unser Ziel muss es sein, alle möglichen und denkbaren Quellen zu finden und zu schließen", sagte NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel. Er kündigte an, die Beprobungen weiter fortzusetzen. Für Fragen der Bürger hat das Verbraucherschutzministerium eine Telefon-Hotline eingerichtet. Auskunft gibt das LANUV NRW bis auf Weiteres täglich an Werktagen von 09 bis 17 Uhr unter folgenden Rufnummern: 02361/305-3055 und 02361/305-3056


"Die Gefahr ist regional begrenzt, konzentriert sich auf Norddeutschland", sagte Dalli in einem Interview mit der "Passauer Neuen Presse". Es solle daher nicht "unnötig" Angst geschürt werden. Dalli wollte in den EHEC-Erkrankungen auch "keine Gefahr für alle Verbraucher in Europa" sehen. Der Gesundheitskommissar verteidigte auch die Reaktion der deutschen Behörden auf die Infektionswelle. "Ich habe hier nichts zu beanstanden", so Dalli. So hätten die Behörden in Hamburg keine andere Wahl gehabt, als vor spanischen Gurken zu warnen. In Deutschland werden nach letzten Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 26 Todesfälle mit einer EHEC-Infektion in Verbindung gebracht. Das EHEC-Bakterium kann das Hämolytisch-Urämische-Syndrom (HUS) auslösen. In Deutschland weisen derzeit 670 Patienten HUS-Symptome auf. Dazu gehören wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Bei einem besonders schweren Krankheitsverlauf droht Nierenversagen.

[dts; Foto: Michael Bührke/www.pixelio.de]