Köln | Das Kölnische Stadtmuseum präsentiert im Rahmen der Ausstellung „Großes Kino! 120 Jahre Kölner Kinogeschichte“ für einen Monat lang eine goldene Kette von Romy Schneider. Die Halskette – die aus 18 Karat Gold besteht – schenkte Romy Schneider noch vor ihrer Karriere dem Nachbarsjungen Helmut Bienemann. Bienemann bewahrte die Kette bis zum heutigen Tag sehr gut auf. Dem Kölnischen Stadtmuseum ist es nun gelungen, Bienemann zu überzeugen, sich für vier Wochen von der Halskette zu trennen, die er vor über 50 Jahren von einer der berühmtesten deutschen Schauspielerinnen geschenkt bekam und seither jeden Tag trägt. Bis zum 14. August ist dieses besondere Objekt im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen.

„Romy Schneider war eine begehrte Frau des gesellschaftlichen Lebens. Sie gehört zu den berühmtesten Schauspielerinnen“, so Dr. Mario Kramp, Direktor Kölnisches Museum. „Uns war direkt klar: dies ist ein Stück der kölnischen Geschichte und es gehört in diese Ausstellung“, erklärt Sascha Pries, Kurator Kölnisches Stadtmuseum.

Ein Andenken von Romy Schneider

Romy Schneider war als Kind häufig in Köln zu Besuch, da ihre Mutter hier mit ihrem späteren Ehemann, dem Unternehmer Hans Herbert Blatzheim, in der Südstadt lebte. In dieser Zeit freundete Romy Schneider sich mit dem Nachbarsjungen Helmut Bienemann an, dessen Familie damals in der Mainzer Straße wohnte. „Wir nannten Sie damals alle Rosmarie. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie gut Sie malen konnte. Wir haben uns sehr gut verstanden, auch meine Mutter mochte Sie sehr und lud Sie gerne auch zu uns nach Hause zum Abendessen ein“, erzählt Bienemann rückblickend über die gemeinsame Zeit mit Romy Schneider. Da Romy Schneider in ihren frühen Jahren auf ein Internat in Österreich ging, besuchte Sie ihre Mutter und ihrem Stiefvater in Köln lediglich in den Sommerferien. Schnell freundeten sich Bienemann und Romy Schneider an. Erst Jahre später, als Romy Schneider vor ihrem Durchbruch als Schauspielerin stand, trafen die beiden in den 50er Jahren in Köln erneut aufeinander. Die Halskette schenkte sie ihm als Andenken. Dies war das letzte Mal, dass die beiden sich sahen. Lange Zeit hielt Bienemann die Kette für Modeschmuck, bis eine befreundete Juwelierin ihn später aufklärte: Die Kette besteht aus 18 Karat Gold. „Wir haben zu Hause die größte Sammlung von Romi Schneider. Eine Schaufensterpuppe, trug bisher die Kette die Sie mir schenkte. Eigentlich hatte ich vor die Kette zu verschenken, aber seit dem ich weiß, dass sie aus 18 Karat Gold besteht, trage ich sie jeden Tag.“

Bienemann und sein Lebensgefährte Kurt Lauenstein unterhalten in ihrer Privatwohnung im Belgischen Viertel ein großes Privatmuseum mit unzähligen Fotos, Plakaten und Autogrammkarten von vornehmlich weiblichen Stars und Diven der Kino- und Filmgeschichte. Beide können es sich gut vorstellen, die Sammlungen an jemanden zu überreichen, der etwas gutes damit vorhat. „Uns geht es nur darum, dass die Sammlung in unserer Heimatstadt bleibt“, erklärt Bienemann.

Autor: Irem Barlin
Foto: Helmut Bienemann mit Fotos aus seiner Sammlung und der Halskette, die er vor über 50 Jahren von Romy Schneider bekam