Wo Wisente und Mufflons zu Hause sind
Von Stephan Eppinger
Köln | Der Herbst hat auch im November noch seine schönen Seiten. Gerade jetzt bieten sich ausgedehnte Spaziergänge in der Natur an. Ein schöner Platz dafür ist der städtische Wildpark Dünnwald im gleichnamigen Stadtteil auf der Schäl Sick. Dort können die Besucher Tiere wie Wisente und Mufflons sowie Dam- und Schwarzwild beobachten. Beim Füttern kommen viele der vierbeinigen Bewohner auch ganz nahe an die Besucher heran.
Wisente
Zu einer der Hauptakttraktionen des Wildparks gehören ganz klar die Wisente. Der Legende nach hatte der Kölner Zoo 1970 die Idee, einige Tiere auf „Stadtranderholung“ zu schicken. Da die Wisente damals jedoch nur Busfahrkarten für die Kölner Verkehrsbetriebe bekamen, fuhren sie so weit vom Zoo weg wie möglich, steigen aus Neugier an der Haltestelle „Wildpark“ aus. Da es ihnen in Dünnwald so gut gefallen hat, blieben sie einfach und sind seitdem eine der Hauptattraktionen im Dünnwalder Wildgehege. In dem 2013 neu gestaltetem Gehege leben derzeit fünf Wisente, die im Gegensatz zu den Büffeln in den Steppen reine Waldbewohner sind.
Die Mufflons
Die Mufflons im Dünnwalder Wildpark teilen sich das große Gehege am Eingang des Wildparks mit dem Damwild. Derzeit leben etwa 40 Tiere im Wildpark. Gerade von der Aussichtskanzel im Mittelgang kann man die Tiere jenseits der Zäune dabei beobachten, wie sie sich auf den extra dafür angelegten Felsenberg die Hufe abschubbern. Ursprünglich stammen die Mufflons aus Korsika und Sardinien. Sie wurden zur Bereicherung des jagdbaren Wildes auch hierzulande eingebürgert.
Beim Damwild gibt es derzeit 80 Tiere in zwei Gehegen. Wobei vor allem die Hirsche die Tierfans begeistern. Dazu gesellt sich noch das Schwarzwild – also die 70 Wildschweine im Wildpark. Zu sehen sind dort auch zahlreiche Tiere, die sich ganz freiwillig angesiedelt haben. Beispiele dafür sind die Nilgänse, die ihre Ursprünge in Afrika haben. Sie sind die einzigen Gänse, die auch auf Bäumen landen können. Dort bauen die Tiere auch ihre Nester.
Die Geschichte des Wildparks
Die Geschichte des Wildparks reicht bis in die 50er Jahre. Im Zusammenhang mit der im Jahre 1954 geplanten und 1960 realisierten Zooerweiterung um fast 50 Prozent der bisherigen Größe, entschied der Rat auch über die Errichtung des Wildparks Dünnwald positiv. Ziel war es, den Kölner Zoo wieder den Anschluss an die Spitze der Zoologischen Gärten in der Welt heranzuführen. Die treibende Kraft, die zu den Entscheidungen zur Erweiterung des Zoos und zur Gründung des Wildparks führte, war Robert Görlinger, der bis 1953 Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrates war. Der Plan war, dass der Zoo über die Nutzung des Wildparks frei entscheiden kann. Die Aufsicht und Fütterung der Tiere sollte aber das zuständige Forstamt übernehmen. Die wissenschaftliche Betreuung liegt beim Zoo, der seine eigenen Kapazitäten durch die Übersiedlung einiger seiner Tiere nach Dünnwald neu nutzen konnte.
Der Wildpark ist frei zugänglich und so rund um die Uhr geöffnet. Er ist gut mit der Stadtbahnlinie 4 erreichbar (Haltestelle: Leuchter Straße). Danach führt ein etwa zehnminütiger Fußweg über den Zeisbuschweg und vorbei an der historischen Finnensiedlung zum Park. Hunde dürfen angeleint in den Park mitgebracht werden. Den Besuchern steht spezielles Wildfutter in Automaten zur Verfügung. Weitere Infos finden sich unter:
www.wildpark-duennwald.de