Bild von Karate Jacky zu dessen Glanzzeiten (r.) in der Ära des Chicago am Rhein. Foto: Bebak

Köln | So schnell vergeht die Zeit…

Vor fast auf den Tag genau einem Jahr sorgte eine traurige Nachricht bei den früheren Protagonisten des berüchtigten „Chicago am Rhein“ für Aufsehen.

Die verbliebenen Zeitzeugen und Gesichter des Kölner Milieus von einst trauerten um Jakob Franzen, alias „Karate Jacky“, der unerwartet plötzlich in der Bedürftigen-Unterkunft „Annoheim“ in der Südstarb Anfang April 2021 verstarb.

Das wurde aus den Spenden für Karate Jacky

Doch vergessen ist der frühere Türsteher und „Weltmeister der Straße“, wie ihn Freunde und Gegner zu seinen sogenannten Glanzzeiten respektvoll nannten, deshalb noch längst nicht.

Man vermisst die Kante, die, längst rehabilitiert, auf dem Fahrrad täglich durch die Südstadt fuhr und in den Cafés die Leute mit Anekdoten von damals bei Laune hielt, in der tristen Zeit der Pandemie mehr denn je.

„Und sein Tod ist nicht umsonst gewesen“, so sein früherer Weggefährte Roland Bebak, „wir überlegen auch dieses Jahr wieder einen Tag für Bedürftige im Annoheim zu veranstalten. So wie wir es bereits im November getan hatten.“

Der Grabstein von Karate Jacky. Foto: Bebak

Hintergrund: Gemeinsam mit den in der Südstadt sehr präsenten und engagierten Karnevalisten der Roten Funken hatten Freunde Jackys einen Hilfstag mit Essensausgabe und Kleiderspenden organisiert. Zudem wurden die sanitären Einrichtungen des Heims aus den eingesammelten Spenden mit saniert.

Nach dem Tod des einstigen Kampfsportlers, der verarmt gestorben war, hatte es viele Unterstützer gegeben, um eine würdige Beerdigung zu ermöglichen. Auch ein aufwendiger Grabstein konnte realisiert und die Familie so unterstützt werden.

Karate Jacky: Besuch am Grab am Todestag

Anton Claaßen alias „der lange Tünn“, der mit Jacky jahrzehntelang befreundet war und noch heute mit Stadtführungen an die alten Zeiten erinnert, besuchte das Grab Franzens an dessen Todestag auf dem Friedhof gemeinsam mit Bebak.

„Wir können immer noch nicht glauben, dass das passiert ist. Jacky war bei den Menschen sehr beliebt, das merkt man bis heute. Wir werden sein Andenken in Würde behalten“, sagt er.