Mini-Kraftwerke für das Eigenheim
„BlueGen“ nennen sich die neuartigen Brennstoffzellen, welche in Zukunft jeden Hausbesitzer zum Energieerzeuger machen können. So verspricht es zumindest der deutsch-australische Hersteller „Ceramic Fuel Cells Limited“. Eingesetzt in einem so genannten Mikro-Blockheizkraftwerk wird Erdgas als Brennstoff verwendet und dieser elektrochemisch in Strom und Wärme umgewandelt. Auf diesem Wege könnten maximal zwei Kilowatt Strom und ein Kilowatt Wärme erzeugt werden.

Die neuen Anlagen, die kaum größer als eine Waschmaschine sind, werden derzeit von der Rheinenergie in der Zentrale am Parkgürtel getestet. Bisher mit zufrieden stellenden Ergebnissen. Allerdings seien diese nicht auf reale Bedingungen in Einfamilienhäuser übertragbar, erklärte heute Dr. Matthias Dienhart, Geschäftsführer KlimaKreis Köln und Leiter der Abteilung energiewirtschaftliche Grundsatzfragen bei RheinEnergie. Den Nutzen für Einfamilienhäuser soll nun die Fachhochschule Köln erforschen.


Prof. Dr.-Ing. Klaus Sommer stellt mit zwei Studenten seines Teams (Favari Giacome und Jens Fiedler, v.l.) das Forschungsprojekt vor.

Brennstoffzellen mit erstaunlichem Wirkungsgrad
Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Klaus Sommer der FH Köln untersucht nun ein vierköpfiges Team, unter Realbedingungen die bestmögliche Integration der Anlage ins Heizungssystem von Einfamilienhäusern. Eine reale heizungstechnische Installation soll hierbei den Energieverbrauch eines Einfamilienhauses simulieren. Erstaunlich sei dabei der enorme Wirkungsgrad der Brennstoffzellen, so Sommer. Normale Brennstoffzellen hätten einen Wirkungsgrad von 40 Prozent, die „BlueGen“ wiesen einen von rund 60 Prozent auf. Wenn man die Koppelung der erzeugten Abwärme noch mit einbezieht, können sogar ein Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent erreicht werden, erklärte Sommer. Diese hohe Leistung überzeugte schließlich auch Dienhart von dem Projekt. Und so fördert der KlimaKreis Köln die auf zwei Jahre ausgelegte Forschung mit rund 68.000 Euro. Weiter unterstützt wird das Projekt von der Rheinenergie und der Fachhochschule selbst. Prof. Dr.-Ing. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer der FH, sieht darin einen Ausbau der internen Forschungsarbeiten.


Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung