Mit insgesamt 12.000 Jeckinnen und Jecken rechnet Veranstalter Otto Hofner an den beiden Tagen kurz vor dem eigentlichen Sessionsstart am Elften im Elften auf dem Kölner Heumarkt. Allerdings gefühlt waren gestern, und das bestätigten auch die Aussagen der Gäste, weniger Jecke in der Arena als noch in den Jahren zuvor. Aber auch Otto Hofner bestätigt der Freitag ist schwächer, der klassische Ausgehtag ist und bleibt der Samstag. Gleich vier neue Formationen hatten eine Chance sich zum ersten Mal in der Kölner Arena zu bewähren: Die „Kölschen Bengels“, „Hanak“, die „Domstürmer“ und die „Kläävbootze“. Die „Kölschen Bengels“ mussten gleich als zweite Band nach Marita Kölner ran. Maritta als Eisbrecher machte ihre Sache perfekt und bestens;  schon nach den ersten Takten schunkelte die erste Reihe und die Arena mit. Bei den „Kölschen Bengels“ zeigte man sich ob der Dimensionen „professionell nervös“ hatte am Nachmittag aber schon geprobt und da hatte alles geklappt. Bei den jüngeren Jeckinnen kamen die „Kölschen Bengels“ auf Nachfrage übrigens sehr gut an. Als Otto Hofner die Band angerufen hatte, so erzählt es die Band, hat man keine Sekunde gezögert und einfach nur „ja“ gesagt.

Wie kommt man als Band eigentlich auf die Bühne der Lanxess Arena? Otto Hofner hat einen großen Stapel CD´s auf seinem Schreibtisch erzählt er gegenüber report-k.de und betont: „Jeder Redner und jede Band hat die Chance sich zu bewerben.“ „Ich gehe aber auch gerne inkognito im Sommer auf Straßenfeste, höre mir Bands an, denn man muss schon sehen, was eine Band live zu bieten hat“, so Otto Hofner gegenüber report-k.de- Auf Vorstellabende der Kölner Karnevalistenvereinigungen geht Otto Hofner nicht. Hofner will vermehrt auch gerade jungen Bands eine Chance geben, damit für die Zukunft, wenn die jetzt ganz Großen nicht mehr auf der Bühne stehen, der Karneval weiter gehen kann. Nach Marita Köllner, die kölschen Bengels, dann Bernd Stelter der in altbekannter Manier gleich mal richtig die Arena zum Swingen brachte, die Räuber mit einem gigantischen Auftritt, Marie Luise Nikuta, die Rabaue und Brings gestalten die erste Abteilung. Gelungen war übrigens auch der Vorglühteil. Statt Musik vom Band, konnte Moderator Linus, die Famillich ankündigen, die gemeinsam mit den Jecken den Abend einsang. In die zweite Runde startete die Arena mit den Cöllnern, Paveiern, Marc Metzger als einzigem Redner, den Domstürmern und zum großen Finale gab es Bläck Fööss und Höhner. Die Cöllner waren zum siebten Mal dabei und räumten mit ihren Hits „Lampe an“ und „Wir sind alle keine Engel“ ab.

Die Höhner waren übrigens bei der kleinen nicht representativen Umfrage von report-k.de unter den Jecken die beliebteste Band und das mit Abstand. Wir trafen Luxemburger Dalmatiner, Gruppen aus Trier, die hübschesten Mädchen aus Köln-Lindenthal, einige Düsseldorfer die richtig mitfeierten und jecke Trierer. Das Fazit schon nach wenigen Minuten, durchgängig bei fast allen Jeckinnen und Jecken, die Arena ist einfach nur super, die Stimmung extraklasse. Und nicht wenige wollen auch am Elften im Elften auf dem Heumarkt fallen. Für die Pläne der Stadt ein Alkoholverbot auszusprechen fanden die meisten, bis auf eine einzige Jeckin, klare und deutliche Worte: „das ist Scheiße, das geht gar nicht, die machen uns den Karneval kaputt.“

Aufs Bützen, wegen der Schweinegrippe wollte auch nur eine einzige Jeckin, die aber auch noch andere Gründe anführte, nicht verzichten. Alle anderen werden das Motto des diesjährigen Rosenmontagszuges ausführlich ausnützen „In Köllle jebützt“. Auch waren keine Jeckinnen und Jecken mit Mundschutz über der Pappnase zu sehen. Und wie sagte die hübscheste Lindenthaler Jeckin Silke: „Endlich, et jeit widder los…“. Dem ist an dieser Stelle nichts hinzuzufügen.

Wer übrigens spontan heute in seiner Karnevalskiste wühlt und das ultimative jecke Outfit findet und das heute Abend noch ausführen will, der kann auch heute Abend (Samstag 7.11.2009) in die Lanxess Arena zu Elfter im Elften – Immer wieder kölsche Lieder gehen. Karten gibt es noch an der Abendkasse.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung