Der Präsident des Festkomitee Kölner Karneval Christoph Kuckelkorn gemeinsam mit Ralf Schlegelmilch von der Willi-Ostermann-Gesellschaft.

Willi-Ostermann-Gesellschaft feiert Sessionseröffnung auf dem Heumarkt

Von Stephan Eppinger

Köln | Nachdem die Sessionseröffnung im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie komplett ausgefallen ist, soll der Elfte im Elften in diesem Jahr auf dem Heumarkt wieder groß gefeiert werden – allerdings unter einem strengen Regelwerk. So dürfen in den mit Zäunen abgesperrten Bereich vor der Bühne nur Jecken, die entweder geimpft oder genesen sind. Jeder musste vorab online ein personalisiertes Ticket erwerben. Diese sind inzwischen ausverkauft. Insgesamt werden auf dem Heumarkt 11.000 Menschen erwartet.

Verfolgen können die Jecken die Veranstaltung aber auch vom Alter Markt, wo die Feier übertragen wird. Dort gilt wie in der gesamten Glasverbotszone die 3G-Regel, sodass dort auch getestete Personen Zugang haben. Für Anwohner und Berufstätige, die ihren Arbeitsplatz in der Altstadt haben, wird es Passierscheine geben. Mit den Wirten dort hat die Willi-Ostermann-Gesellschaft als Veranstalter der XXL-Freiluftparty intensive Gespräche geführt. „Inzwischen gibt es hier einen Schulterschluss. Alle ziehen mit und die Partys der Gastronomen laufen ebenfalls unter den 2G-Bedingungen ab“, sagt Präsident Ralf Schlegelmilch, der seit 2001 zu den Organisatoren des Sessionsauftaktes seiner KG gehört.

Elften im Elften feiern: Echte Herzensangelegenheit

„Ich freue mich für unsere Gesellschaft und für alle Kölner, dass wir uns am 11. November nach der Pause im Vorjahr uns wieder zusammenfinden und gemeinsam feiern können. Für mich ist das eine echte Herzensangelegenheit. Der Verlauf der vergangenen Session hat gezeigt, dass es beim Karneval um weit mehr geht, als nur ums Party machen und ums Bier trinken. Das Feedback, das wir in diesem Jahr bei der Vorbereitung bekommen haben, war enorm positiv. Die Menschen wollen wieder ihren Karneval feiern“, berichtet Schlegelmilch.

Für seine Gesellschaft bedeutet die große Party unter Corona-Bedingungen einen deutlichen Mehraufwand, der sich auch finanziell niederschlägt. „Die Kosten sind um etwa ein Drittel gestiegen und liegen deutlich im sechsstelligen Bereich.“ Investiert wurde auch in mehr Sicherheit. So werden im Bereich der äußeren Absperrung, als rund um die Glasverbotszone, 100 Sicherheitsleute mehr eingesetzt, als dies normalerweise der Fall wäre. Insgesamt sind am Elften im Elften in der Altstadt beim Sessionsauftakt der KG mehr als 300 Mitarbeiter von zwei Securityfirmen im Einsatz.

Kurze Warteschlangen

„Wir haben Konzepte erarbeitet, damit die Warteschlangen möglichst kurz bleiben. So werden die Jecken teilweise schon in der Schlange kontrolliert, sodass es möglichst schnell vorangeht. Auf dem Platz gibt es verschiedene Bereiche, die jeweils eigene Zugänge haben. Diese sind auf den Karten erkennbar. Es wird auch eine Kontrollstelle bereits an der Mindener Straße in Deutz geben. Die Deutzer Brücke selbst wird gesperrt“, erklärt Schlegelmilch. Man habe in der Vorbereitung den Blick auf die vergangene Fußball-Europameisterschaft unter Corona-Bedingungen geworfen und sei dafür am deutschen Veranstaltungsort München gewesen, um sich zu informieren.

„Wir sehen uns jetzt auf der Zielgeraden gut gerüstet und haben keine Sorgen mehr. Dabei sind auch Partner wie die Deutsche Bahn, das Festkomitee, die Sparkasse Köln/Bonn oder die Stadt mit dem Ordnungs- und Gesundheitsamt wichtig, die zu uns stehen und die an das Brauchtum glauben“, betont der Präsident der Ostermann-Gesellschaft.

Programm verändert

Beim Programm gibt es im Vergleich zu den Vorjahren einige Veränderungen. So wird es zum Start der Fernsehübertragung durch den WDR um 10.30 Uhr eine besondere Eröffnung geben. Dazu kommen unter anderem die Präsidenten der Traditionskorps mit ihren Tanzpaaren, die eigene Tanzgruppe der KG und die Domstädter gemeinsam auf die Bühne. Auftreten wird erstmals die Kindertanzgruppe der Ehrengarde. Bei JP Weber wird es bei der großen Party auch stillere Momente geben. Zu sehen sind am 11. November wie gewohnt die bekannten Kölner Bands wie Kasalla, Brings oder die Höhner sowie das große und das kleine designierte Dreigestirn.

Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn sieht den Karneval und seine Akteure jetzt in der Verantwortung: „Es ist unsere Aufgabe, die Menschen zusammenzubringen und ihnen wieder Mut zu machen. Nur so können wir die Rückkehr zur Normalität bewältigen. Die Ostermann-Gesellschaft zeigt hier den höchsten Grad an Professionalität und ist mit dieser Großveranstaltung auch ein Eisbrecher für die gesamte karnevalistische Welt. Karneval dient hier auch als Vorbild für andere große Veranstaltungen unter freiem Himmel wie die Weihnachtsmärkte oder die Festivals im Sommer“, sagt Kuckelkorn, der gerade vom großen Treffen der Karnevalsakteure in der Düsseldorfer Staatskanzlei zurückgekehrt ist.