Düsseldorf | Der Energieversorger Eon spaltet sich auf und will sich künftig auf das Geschäft mit Erneuerbaren Energien, Energienetzen und Kundenlösungen konzentrieren. Die Geschäftsfelder konventionelle Erzeugung, globaler Energiehandel sowie Exploration und Produktion sollen in eine neue eigenständige Gesellschaft überführt werden, hieß es in einer Presseerklärung des Konzerns. Diese Gesellschaft solle dann durch einen Börsengang verkauft werden. Damit zieht sich der Energieerzeuger aus den Geschäftsfeldern Atom, Kohle und Gas zurück. Gleichzeitig nahm das Unternehmen Abschreibungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro vor. Die neue Strategie solle „kein Programm zum Abbau von Arbeitsplätzen“ sein, sagte der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen.

E.ON konzentriere sich auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen und überführt die Geschäftsfelder konventionelle Erzeugung, globaler Energiehandel und Exploration & Produktion in eine neue, eigenständige Gesellschaft („Neue Gesellschaft“), die mehrheitlich an die Aktionäre der E.ON SE abgespalten werde. Diese künftige Aufstellung resultiee aus der neuen Konzernstrategie, die der Aufsichtsrat der E.ON SE in seiner heutigen Sitzung verabschiedet habe.

Dazu erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Werner Wenning: „Ich freue mich, dass der Aufsichtsrat den Vorschlägen des Vorstands zur strategischen Neuausrichtung des Konzerns einstimmig zugestimmt hat. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Investoren erhalten so eine klare Perspektive in starken und zukunftsfähigen Unternehmen.“

„Die drastischen Veränderungen der globalen Energiemärkte, technische Innovationen und wachsende, individuellere Kundenerwartungen erfordern einen mutigen Neuanfang. Das bisherige breite Geschäftsmodell von E.ON wird den neuen Herausforderungen nicht mehr gerecht. Deshalb wollen wir uns radikal neu aufstellen. E.ON wird sich Wachstumspotenziale aus der Umgestaltung der Energiewelt erschließen. Daneben schaffen wir ein solides, unabhängiges Unternehmen, das den Umbau der Energieversorgung absichert. Beide Ansätze unterscheiden sich so grundlegend voneinander, dass die Fokussierung in zwei getrennten Unternehmen die besten Zukunftsperspektiven bietet“, sagte Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE.

E.ON werde im kommenden Jahr die Grundlagen für die Börsennotierung des neuen Unternehmens schaffen. Sowohl die E.ON SE als auch die Neue Gesellschaft werden eine solide Finanzausstattung erhalten, sollen Arbeitsplätze sichern und perspektivisch auch neue schaffen. „Wir sind fest davon überzeugt, mit zwei voneinander unabhängigen und unterschiedlich ausgerichteten Gesellschaften die Beschäftigung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu sichern. Unsere neue Strategie ist also kein Programm zum Abbau von Arbeitsplätzen“, sagte Teyssen.

E.ON werde in der neuen Aufstellung ihren rund 33 Millionen Kunden zukunftsfähige Lösungen für deren Bedürfnisse anbieten. Die drei Geschäftsfelder werden mit innovativen Konzepten weiterentwickelt. Dafür erhöhe E.ON die Investitionsmittel bereits im nächsten Jahr um rund 500 Millionen Euro gegenüber den bislang für 2015 geplanten 4,3 Milliarden Euro. Ein besonderer Schwerpunkt werde der Ausbau der Windenergie in Europa und in ausgewählten weiteren Zielmärkten sein. Auch das Photovoltaik-Geschäft werde intensiviert. Die Energieverteilnetze in den europäischen Heimatmärkten und auch in der Türkei werden zu intelligenten Netzen modernisiert, damit die Kunden neue Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Energieeffizienz und dezentrale Erzeugung einsetzen können.

Mit einer Vielzahl von Initiativen und wettbewerbsfähigen Produkten und Dienstleistungen habe E.ON in den Kernmärkten die Kundenakzeptanz entscheidend gestärkt und baue die Kundenbasis in Deutschland im laufenden Jahr erstmals wieder aus. Im Rahmen ihrer Co-Investment-Aktivitäten arbeitet E.ON bereits heute mit europäischen und amerikanischen Start-Ups zusammen, die vielversprechende Energielösungen auf der Basis von Zukunftstechnologien entwickeln. Darüber hinaus fördert das „:agile“-Programm intern und extern entwickelte Geschäftsideen und begleitet Erfolg versprechende Jungunternehmer bei der Umsetzung. E.ON werde diese Ansätze noch stärker in den Mittelpunkt ihres Geschäfts rücken und sich als Pionier für kundenorientierte Zukunftslösungen positionieren. Sie wird frühzeitig Trends und technischen Fortschritt aufspüren und für Kunden zu konkreten Lösungen entwickeln. „Dabei leitet uns genau ein Ziel: Wir wollen in allen Zielmärkten ‚Klassenbester‘ bei der Kundenzufriedenheit sein“, so Teyssen.

Autor: ag,dts, Q.: E.ON, Foto: E.ON/PR
Foto: Das Foto von E.ON zeigt die Errichtung eines Umspannwerk in der Amrumbank West