Die Polizei untersucht derzeit eine mögliche Verbindung Garridos zu mehreren Prostituiertenmorden in den neunziger Jahren. Der 58-Jährige ist den Beamten außerdem als Sexualstraftäter bekannt, der bereits von 1977 bis 1988 eine Haftstrafe wegen Entführung und eines Sexualdelikts verbüßt habe. Über das Leben Dugards während ihrer Gefangenschaft werden unterdessen immer mehr Details bekannt. Der Entführer hatte sie wohl als seine eigene Tochter ausgegeben und die junge Frau zur Arbeit in seiner Druckerei gezwungen. Ihre beiden Töchter haben offenbar erst jetzt erfahren, dass Garrido ihre Mutter als Kind entführte. Die 29-Jährige soll sich in einem labilen Zustand befinden und hat offenbar nie versucht, aus den Händen ihres Kidnappers zu fliehen. Ob sie jemals wieder ein normales Leben führen kann, ist nach Einschätzung vieler Psychologen fraglich. Dugard befindet sich zurzeit mit ihrer Familie an einem unbekannten Ort, wo sie versuchen, sich wieder anzunähern. Die Polizei in Antioch hat derweil Fehler bei ihren Ermittlungen eingeräumt. Nachdem eine Nachbarin im November 2006 die Polizei alarmiert hatte, sei die Polizei nicht nachdrücklich genug vorgegangen und habe eine Gelegenheit verpasst, früher einzugreifen, sagte Sheriff Warren Rupf. Garrido und seine Ehefrau wurden am Freitag offiziell angeklagt, unter anderem wegen gewaltsamer Entführung, Vergewaltigung und Freiheitsberaubung. Die beiden bekannten sich in allen 29 Anklagepunkten für nicht schuldig.

[dts]