Köln | Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko ist ein Team von Forschenden der Erdbebenstation Bensberg der Universität zu Köln am Mittwoch, 20. September, nach Marokko aufgebrochen. Mithilfe von mobiler Messtechnik wollen sie dort die Kolleginnen und Kollegen, bei Messungen der Nachbeben zu unterstützen.
Das Forschungsteam der Uni Köln hatte die Kollegen in Marokko kontaktiert und ihre Unterstützung angeboten, die Nachbebenaktivität in den kommenden Wochen und Monaten zu überwachen, wie der Leiter der Erdbebenstation Bensberg, Dr. Martin Zeckra, erklärt.
Der Einsatz von Zeckra und einem Kollegen dauere zudem vier Tage. So lange dauert es nämlich um die Mess-Technik, das sogenannte Seismographen-Netzwerk, zu installieren. Dabei werden die Kölner Erdbebenforscher vor Ort von drei marokkanischen Kollegen von der Universität Rabat begleitet. Die Messungen sind derzeit für zwei Monate angesetzt. Erst zu Beginn dieses Jahres hatte das Institut neue, mobile Sensoren gekauft, die ideal für genau diesen Einsatzzweck sind – sie verfügen über Langzeit-Batterien, sind einfach zu installieren und sind weder schwer noch sonderlich groß.
Atlasgebirge in Marokko wenig erforscht
Der Einsatz der Kölner Forschenden habe laut einem Sprecher der Universität zu Köln nicht nur eine hohe Relevanz für die Menschen im betroffenen Gebiet, sondern auch für die Wissenschaft: „Da das Atlasgebirge nicht als das seismisch aktivste Gebiet in Marokko und dem nördlichen Afrika bekannt ist, sind geologische und seismologische Studien rar gesät und ein Erdbeben dieser Stärke ungewöhnlich. Zusätzlich lag das Zentrum des Bebens 25 bis 30 km unterhalb der Erdoberfläche, was sehr tief ist, auch im globalen Vergleich.“
rs