Braunschweig | Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat Ermittlungen wegen des Verdachts der Marktmanipulation bei Wertpapieren von Volkswagen aufgenommen. Das teilte die Behörde am Montag mit. Der Anfangsverdacht richte sich gegen den ehemaligen Konzernchef Martin Winterkorn sowie ein zweites damaliges Vorstandsmitglied.

Auslöser des neuen Ermittlungsverfahrens sei eine Strafanzeige der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Winterkorn war im September vergangenen Jahres im Zuge des Abgasskandals zurückgetreten. Dabei hatte er erklärt, sich keines Fehlverhaltens bewusst zu sein.

Volkswagen hatte eingeräumt, in Millionen Diesel-Modellen sogenannte Defeat Devices zur Täuschung bei Abgaswerten eingebaut zu haben.

VW: Keine „schwerwiegende Pflichtverletzungen“ bei Winterkorn

Der VW-Konzern hat die Einleitung von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig heruntergespielt. „Die Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Braunschweig vom heutigen Tage führt keine neuen Tatsachen bzw. Erkenntnisse über eventuelle schwerwiegende Pflichtverletzungen der nunmehr beschuldigten Vorstandsmitglieder an“, heißt es in einer Mitteilung vom Montagnachmittag. Man werde die Aktionäre trotz der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen um Entlastung bitten.

Mehrere beauftragte Anwaltskanzleien hätten bei ihren rechtlichen Prüfungen „keine eindeutigen und schwerwiegenden Pflichtverletzungen von aktuellen oder ehemaligen Vorstandsmitgliedern festgestellt“. Einer Entlastung auf der Hauptversammlung stehe daher zum jetzigen Zeitpunkt nichts entgegen.

Autor: dts