Das Symbolbild zeigt den Schriftzug der Polizei in NRW.

Köln | Haben mehrere Beamte der Kölner Polizei im Dienst übermäßig Gewalt angewandt? Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen mehrere Beamte im Alter zwischen 24 und 40 Jahren gegen die der Verdacht der Körperverletzung im Amt im Raum steht. Die strafrechtlichen Ermittlungen werden von der Polizei, die disziplinarischen Verfahren vom Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen (LAFP NRW) geführt.

Was geschah im April wirklich?

Die Vorwürfe wiegen schwer gegen die Beamten der Polizei Köln. Sie sind alle aktuell vom Dienst suspendiert. Es gibt einen konkreten Tatverdacht gegen die Beamten des Polizeipräsidiums Köln, der sich auf den April 2021 bezieht. Die Beamten sollen gegen einen italienischen Staatsangehörigen ermittelt haben, dem Verkehrsunfallflucht vorgeworfen wurde. In Köln-Bickendorf sollen die Beamten gegen den 59-jährigen Verdächtigen im April übermäßig Gewalt angewandt und diesen verletzt haben. Die Verletzungen waren so stark, dass der Mann vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht wurde. Nach ambulanter Behandlung verließ das Opfer die Klinik. Im Juni musste der Mann erneut in die Klinik und verstarb dort nach einem zweiwöchigen stationären Aufenthalt.

Die Staatsanwaltschaft Köln prüft nun, ob es zwischen den mutmaßlichen Taten im April und dem Ableben des 59-Jährigen im Juni einen Zusammenhang gibt.

Was fand in den Messengerdiensten statt?

Zudem gibt es Vorwürfe gegen einzelne Beamte aus der Gruppe in Bezug auf die Nutzung von Messengerdiensten. Die Beamten sollen sich in privaten Messengerdiensten über dienstliche Vorgänge ausgetauscht haben. Die Polizei Bonn schreibt dazu: Dieser Austausch könnte strafrechtlich relevant sein. Die Ermittler prüfen ob die Beamten sich hier möglicherweise zur Anwendung von Gewalt verabredeten. Und die Staatsanwaltschaft prüft ob sich aus diesen Inhalten weitere strafrechtliche Ermittlungen ergeben könnten.

Die Disziplinarverfahren die beim LAFP NRW geführt werden sind solange die strafrechtlichen Ermittlungen andauern ausgesetzt. Die Beamten sind derzeit nicht im Dienst.