Symbolbild Theater

Düsseldorf | Am Mittwoch, 22. März, haben über 300 Akteur:innen der Kulturszene in NRW in Düsseldorf getroffen. Dabei diskutierten und entwickelten sie die aktuellen und kommenden Aufgaben der Kulturpolitik. Zu den Schwerpunkten der kommenden Jahre zählten sie etwa die kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche, bessere Vernetzung kultureller Einrichtungen, Nachhaltigkeit und soziale Absicherung von Künstler:innen.

NRWs erste Kulturkonferenz

„Nordrhein-Westfalen hat eine einzigartig vielfältige Kulturlandschaft.“, so NRW-Kulturministerin Ina Brandes. Die erste Kulturkonferenz stärke die Kulturlandschaft in NRW und mache das Kulturangebot in der Region noch besser. Als Grundlage diente das Kulturgesetzbuch.

In insgesamt neun Workshops diskutierten die Teilnehmer:innen die Herausforderungen für die Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens und die Schwerpunkte der kulturellen Arbeit diskutiert. Alle Vorschläge und Ideen werden im Nachgang dem Kulturausschuss des Landtages als gemeinsam erarbeitete Agenda für die Kulturpolitik der kommenden Jahre vorgestellt.

Die Schwerpunkte

Kulturelle Bildung und das Zurückgewinnen von Zuschauer:innen

Kinder und Jugendliche verzichteten während der Corona-Pandemie lange auf Kulturangebote. Daher möchte die Kulturkonferenz zukünftig das Angebot für kulturelle Bildung ausbauen. „Nur wer früh Lust auf Kunst und Kultur bekommt, wird sich ein Leben lang damit beschäftigen – als Zuschauerin und Zuschauer ebenso wie als Akteurin und Akteur“, heißt es im Statement von NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Zudem bestand unter den Teilnehmer:innen große Bereitschaft, sich mit Angeboten in die Offene Ganztagsschule einzubringen.

Zudem sollen nun nach der Pandemie Zuschauer:innen zurückgewonnen werden. Daher brauche es mehr Daten zum Publikumsverhalten, neue Marketinginstrumente und eine bessere Vernetzung bei der Programmgestaltung, so das Ergebnis der Kulturkonferenz. Das könne helfen, mehr und neues Publikum für das Kunst- und Kulturangebot zu begeistern.

Nachhaltige Nutzung von Ressourcen und die Bezahlung von Künstler:innen

Ein weiterer Schwerpunkt der Kulturkonferenz: Kulturbauten sollten besser genutzt und auf einen modernen, energieeffizienten Stand gebracht werden. Sie diskutierten die Möglichkeit Konzerthäuser, Theater, Opern und Ballettsäle nicht nur für Aufführungen zu nutzen.  sondern auch zwischen den Aufführungen. Zudem sollen Ressourcen in den einzelnen Häusern besser genutzt werden. Für die Kulturtätigen sei eine zentrale Plattform denkbar, um so etwa Kostüme, Bühnenbilder oder Requisiten untereinander auszutauschen und nachhaltig zu nutzen.

Zudem sollen Künstler:innen zukünftig fairer bezahlt werden. Nordrhein-Westfalen hat sich verpflichtet, verbindliche Honoraruntergrenzen einzuführen. Die Herausforderung in den kommenden Jahren werde die Einführung von Mindesthonoraren sein, die gleichzeitig ein gleichbleibend reichhaltiges Kulturangebot sichern. Ein nächster Schritt müsse dann die Reform der Künstlersozialkasse sein, um Künstler:innen bei etwaigen Lücken in ihrer Erwerbsbiografie abzusichern.

Vernetzung und Breitenkultur

Viele Kulturschaffende sind von ähnlichen Herausforderungen betroffen – Sie brauchen Fachkräfte in allen Bereichen. Daher entstand die Idee ein Netzwerk zu etablieren, an das sich Kultureinrichtungen mit konkreten Fragen, wie etwa zur Fördermittel-Beratung, zur nachhaltigen Energieversorgung oder der Anwerbung neuer Mitarbeiter:innen, wenden können.

Außerdem solle die Breitenkultur besser gefördert werden. Das Interesse der Menschen Kultur zu konsumieren und selbst kreativ zu werden wachse. Daher wird die Landesregierung dies aufgreifen und mit entsprechenden Förderungen beleben, heißt es im Statement vom Ministerium für Kultur- und Wissenschaft.

rs