Das sagte die stellvertretende Leiterin der EU-Wahlbeobachtermission, Dimitra Ioannou, dem "Tagesspiegel". Demnach seien neben den bereits für ungültig erklärten Ergebnissen aus 477 Wahllokalen weitere 400 Lokale mit verdächtigen Zahlen aus der Auszählung zu nehmen. Ioannou zufolge hätten diese Ergebnisse von Anfang an annulliert werden sollen. In einem der verdächtigen Wahllokale sollen beispielsweise "600 Stimmen für einen Kandidaten, keine für einen anderen und kein ungültiger Wahlzettel" gemeldet worden sein. Die EU-Beobachter haben nun der afghanischen Wahlkommission empfohlen, die fragwürdigen Ergebnisse zu überprüfen. Generell kritisierte Ioannou die fehlende Transparenz in den Auszählungen zur Präsidentschaftswahl. Ende dieser Woche soll ein vorläufiges amtliches Ergebnis verkündet werden.

[dts]