Das Symbolbild zeigt ein USB-C-Kabel

Brüssel | dts | EU-Parlament und EU-Staaten haben sich am Dienstag auf einheitliche Ladebuchsen an Handys, Tablets und anderen Elektrogeräten geeinigt. Ab Mitte 2024 soll USB-C verpflichtender Standard werden, wie die Leiterin der Verhandlungen, Anna Cavazzini (Grüne), sagte. Das sei „ein Gewinn für die europäischen Verbraucher und unseren Planeten“.

Kritik kam umgehend vom Branchenverband Bitkom. „Die politische Festlegung auf einen technischen Standard wird den Elektroschrott nicht reduzieren, sondern vor allem Innovationen bremsen und läuft dem wichtigen Prinzip der Technologieoffenheit massiv zuwider“, sagte Bitkom-Chef Bernhard Rohleder. „EU-Parlament und EU-Staaten hinken der technischen Entwicklung damit Jahre hinterher.“

Weltweit gebe es bei Smartphones und Tablets ohnehin nur noch drei Standards: Micro-USB, USB-C und Lightning. „Die unzähligen echten Ladebuchsen, die von anderen Elektrokleingeräten genutzt werden, sind hingegen gar nicht berührt und dort wird es weiterhin eine unüberschaubare Vielfalt geben.“ Schon jetzt setze sich induktives, kabelloses Laden auf Basis des herstellerübergreifenden Qi-Standards immer weiter durch.

Lemke: Erheblich weniger Elektroschrott nach EU-Ladekabel-Beschluss   

Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) erwartet, dass die EU-Einigung auf einheitliche Ladekabel für Handys und andere elektronische Geräte zu einer erheblichen Reduzierung des Elektroschrotts führen wird. Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium habe sich „erfolgreich dafür eingesetzt, dass neben Smartphones viele weitere Produktgruppen wie Tablets, Kameras, Kopfhörer und anderes in diese Regelung einbezogen sind“, sagte Lemke dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben). „Hierdurch kann der Elektroschrott erheblich reduziert werden.“

Lemke sagte weiter: „Endlich ist Schluss mit dem Kabelsalat in der heimischen Schublade. Ich begrüße sehr, dass ab Mitte 2024 nur noch Standard-Ladekabel mit dem bekannten USB-C-Anschluss für Handys und andere Geräte verkauft werden dürfen.“ Verbraucher könnten dann auch wählen, „ob sie ein neues Gerät mit oder ohne Ladekabel kaufen möchten“.