Brüssel | Die EU-Kommission warnt laut eines Berichts der „Welt“ vor hohen Kosten einer ehrgeizigen EU-weiten Energieeffizienzvorgabe von 40 Prozent, wie es das Europaparlament fordert. Ein solches EU-weites Ziel „ginge mit einer heftigen Steigerung der Gesamtkosten für das Energiesystem bis 2030 um etwa 112 Milliarden Euro pro Jahr einher“, heißt es der Zeitung zufolge im Entwurf einer Mitteilung zur Überarbeitung der geltenden Energieeffizienzziele. Selbst wenn das Ziel einer Reduktion des Energieverbrauchs um 40 Prozent „wertvolle Auswirkungen auf die Energieabhängigkeit hat, indem es besonders Gasimporte senken würde“, hält die Kommission die Kosten für zu hoch.

Der „angemessene Beitrag der Energieeffizienz“ zu den geplanten 2030-EU-Klimazielen müsse durch eine „gründliche Inbetrachtnahme der zusätzlichen Kosten“ geschehen. Die Kommission will deswegen selbst ein Ziel zwischen 25 und 30 Prozent Energieeinsparungen vor, wie aus dem Entwurf hervorgeht. Der genaue Wert soll vom Kommissarskollegium festgelegt werden.

Die Entscheidung wird für Mittwoch erwartet. In dem Text heißt es, die Berechnungen der EU-Kommission hätten ergeben, dass ein Effizienzziel von 25 Prozent ausreichend sei, um das umfassende Klimaziel, eine Verminderung des CO2-Ausstoßes in der EU um 40 Prozent, „kosteneffizient“ zu erreichen. „Dennoch hält es die Kommission für angemessen, ein ehrgeizigeres Ziel vorzuschlagen, angesichts der erhöhten Sorgen um die Energiesicherheit“, heißt es.

Je höher dieses Ziel liegt, desto teurer wird die Klimastrategie. Das geht aus der detaillierten Kostenrechnung hervor, wie die „Welt“ weiter berichtet. So kostet ein 27-Prozent-Ziel sechs Milliarden Euro mehr als das Basisszenario.

Eine Einsparvorgabe von 32 Prozent ist schon 28 Milliarden Euro teurer, jeweils pro Jahr.

Autor: dts