Brüssel | Die EU-Kommission will ihren Impfstoff-Liefervertrag mit Astrazeneca nicht über Juni hinaus verlängern. Das teilte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Sonntag mit. Wegen Lieferverzögerungen gilt das Verhältnis zwischen dem Pharmaunternehmen und der EU schon länger als angespannt.

Zuletzt hatte die Brüsseler Behörde rechtliche Schritte eingeleitet. Der Impfstoff, der in der Europäischen Union unter dem Handelsnamen „Vaxzevria“ auf dem Markt ist, war am 29. Januar in der EU zugelassen worden. Bei der Lieferung hatte es im Anschluss allerdings Schwierigkeiten gegeben.

Nach dem Auftreten von seltenen Hirnvenenthrombosen waren die Impfungen zudem in mehreren EU-Ländern vorübergehend gestoppt worden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) war nach einer Überprüfung aber weiter bei ihrer uneingeschränkten Empfehlung des Impfstoffs geblieben. Mehrere Staaten verwenden den Wirkstoff dennoch nur noch mit Einschränkungen.

Die EU-Kommission will bei den Corona-Impfungen künftig wohl noch stärker auf den Hersteller Biontech setzen. Am Samstag hatte sie mitgeteilt, dass die Vereinbarung mit Biontech/Pfizer über bis zu 1,8 Milliarden weitere Impfstoff-Dosen unter Dach und Fach sei.

Autor: dts