Das Pressefoto des Europäischen Parlaments zeigt den Präsidenten des Europäischen Parlaments David Sassoli bei einer Pressekonferenz 2021. Foto: Europäisches Parlament/Elisabetta Villa

Aviano | dts | aktualisiert | EU-Parlamentspräsident David Sassoli ist tot. Er sei in der Nacht zum Dienstag in einem Krankenhaus in der italienischen Gemeinde Aviano im Alter von 65 Jahren gestorben, teilte ein Sprecher mit. Erst am Vortag war bekannt geworden, dass der Italiener sich seit dem 26. Dezember wegen einer schweren Komplikation „aufgrund einer Störung des Immunsystems“ im Krankenhaus befindet.

Alle offiziellen Aktivitäten waren abgesagt worden. Der Sozialdemokrat war seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Ab dem 3. Juli 2019 bis zu seinem Tode war er dessen Präsident. Seine Amtszeit wäre in der kommenden Woche ausgelaufen.

Scholz würdigt verstorbenen EU-Parlamentspräsidenten Sassoli

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bestürzt auf den Tod von EU-Parlamentspräsident David Sassoli reagiert. „Europa verliert einen engagierten Parlamentspräsidenten, Italien einen klugen Politiker und Deutschland einen guten Freund“, ließ sich Scholz von Regierungssprecher Steffen Hebestreit zitieren. Auch weitere Mitglieder der Bundesregierung würdigten den Italiener.

„Wir verlieren einen leidenschaftlichen Europäer, der immer über Parteigrenzen vermittelte und sich in Pandemiezeiten für ein entscheidungskräftiges EU-Parlament einsetzte“, schrieb Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bei Twitter. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb unterdessen bei dem Kurznachrichtendienst, dass es Sassoli als Parlamentspräsident immer wieder gelungen sei, Gräben zu überwinden und so das Parlament als Ganzes zu stärken. „Wir werden seinen überzeugten Einsatz für den menschlichen Umgang mit Geflüchteten nicht vergessen“, so Baerbock.