Thema sind auch Kapitalhilfen in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro für jene Banken, die durch den Schuldenschnitt für Griechenland besonders betroffen sind. Die Eurogruppe will zudem über eine bessere Überwachung der Eurozonenländer sprechen. Vor allem Italien soll eine strengere Aufsicht bekommen. EU-Diplomaten erwarten bei ihrem Treffen eine "Bestandsaufnahme", wie weit die italienische Regierung mit der Umsetzung ihrer beim Gipfel vorgelegten Sparvorschläge ist. Am Dienstag kommen die Finanzminister aller 27 EU-Staaten zusammen, um über die Pläne für eine Finanztransaktionssteuer zu diskutieren. Diese Steuer soll 57 Milliarden Euro pro Jahr einbringen. Es gibt dagegen jedoch erheblichen Widerstand – unter anderem von Großbritannien.

CDU-Europapolitiker Ferber fordert EU zu stabilem Kurs auf
Der CDU-Europapolitiker Markus Ferber plädiert für einen stabileren Kurs in der Zusammenarbeit der europäischen Staaten. Wie er dem Deutschlandfunk sagte, sei es ein Problem, dass sich die Regierungschefs um das Ruder vom "Schiff Europa" rissen und man so keinen stabilen Kurs fahren könne. "Das Problem ist, dass beim Euro 17 Steuermänner vorhanden sind und keiner akzeptiert, dass es die Kommission nur sein kann, die das Schiff Europa steuert", spricht sich der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Europaparlament für eine Stärkung der Europäischen Kommission aus. In diesem Zusammenhang kritisierte Ferber die Rolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel bildlich, die ihren Bootsführerschein nur für die Bundesrepublik Deutschland habe und nicht allein die Kraft besäße, den Griechen auf die Finger zu hauen. "Es können nicht Staats- und Regierungschefs meinen, dass sie in der Lage wären, in einem gemeinsamen Kraftakt das Schiff Europa durch stürmische See zu kreuzen", sagte Ferber.

[dts]