Blick auf eine Baustelle im Mülheimer Süden im Bereich "Euroforum Nord" im Juni 2022

Köln | Seit Sommer 2018 besteht im Mülheimer Süden ein rechtskräftiger Bebauungsplan mit dem Titel „Euroforum Nord“. Wer durch den Mülheimer Süden geht dürfte verwundert sein über all die Kieshalden und die wenigen gebauten Häuser oder wenigstens eingerichtete Baustellen.

Der Bebauungsplan ist seit 26. September 2018 rechtskräftig. Die Stadt Köln hat mit dem Projektentwickler einen städtebaulichen Vertrag und einen Erschließungsvertrag geschlossen. Darin werden unter anderem die Gestaltung, Baureihenfolge und sogar Umsetzungsfristen skizziert und festgelegt.

Seit 2017 bestehen zum Teil Baugenehmigungen, vor allem im Bereich der Baufelder, in denen es keine Veränderungen zum seit 2013 rechtskräftigen Bebauungsplan gab. Bei 10 von 11 Baufeldern bestehen seit Ende 2019 Baugenehmigungen. Von diesen wurden bisher nur 2 Baufelder realisiert. Die Stadt Köln spricht von mehrfachen Umorganisationen auf Seiten der Projektentwickler und lässt offen, was dies bedeutet.

„Komplexe Gemengelage“

Die städtische Verwaltung spricht von einer „komplexen Gemengelage“. Derzeit werde der Bebauungsplan durch das Oberverwaltungsgericht in einer Normenkontrolle geprüft. Zudem würden die erteilten Baugenehmigungen auf Antrag verschiedener Nachbarn derzeit beim Verwaltungsgericht überprüft.

Die Stadt Köln spricht von einem hohen Maß an Unsicherheit für die noch nicht fertiggestellten Baufelder. Aktuell, so die Stadt seien drei Projektentwickler aktiv. Die Stadt Köln schreibt: „Da die Umsetzung des Freiraums an die Fertigstellung der Baufelder gekoppelt ist und die Erschließungsmaßnahmen auch für die städtebauliche Gesamtentwicklung des Mülheimer Südens von Relevanz sind, entspricht die aktuelle Situation nicht den planerischen Zielstellungen zur Umsetzung des Bebauungsplans.“

Die Stadt will am Bau der rund 450 Wohneinheiten und Gewerbeflächen festhalten und ist im Austausch mit den Projektentwicklern, so Baudezernent Greitemann.