Symbolbild

Berlin | dts | Die Eisenbahnergewerkschaft EVG die Auszählung der Mitglieder in EVG und GDL gefordert. „Der Tarifkonflikt ist beendet – zur Herstellung des Betriebsfriedens muss schnellstmöglich festgestellt werden, welche Gewerkschaft die Mehrheiten im Betrieb hat“, sagte EVG-Geschäftsführerin Cosima Ingenschay dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). Sie verwies darauf, dass dem Gesetz zufolge der Zeitpunkt des letzten Tarifabschluss gelte, um die Mehrheitsverhältnisse in den Betrieben zu bestimmen.

„Wenn also ein neuer Tarifvertrag unterschrieben ist, wird ausgezählt“, forderte Ingenschay. Der Tarifvertrag mit der EVG wurde am 7. Oktober unterzeichnet. Die GDL hingegen hat mit der Bahn vereinbart, dass der 1. Januar 2022 als Stichtag für die Mitgliederauszählung gilt.

Die Bahn hatte für Freitag zu einem Klärungsgespräch geladen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Ob das Gespräch stattfindet, war am Donnerstag noch unklar. „Die Bahn ist weiterhin dazu bereit“, teilte eine DB-Sprecherin mit.

Die EVG hatte nach dem Tarifabschluss vom 7. Oktober einen Brief an DB AG und den Arbeitgeberverband Move geschrieben, in dem sie von den Unternehmen „unverzüglich eine Auszählung“ forderte. Das Schreiben blieb trotz Frist unbeantwortet. Die EVG ist in den meisten Betrieben der Bahn die Mehrheitsgewerkschaft.

Von 72 Betrieben, in denen die Gewerkschaften konkurrierend auftreten, hat die GDL in wahrscheinlich 16 Betrieben die Mehrheit. Um das exakt festzustellen, müssten die Mitglieder in den Unternehmen gezählt werden. Kommt keine Einigung zustande, gilt die Schätzung des Konzerns weiter.