Die Freude der etwa 40 Mitglieder der Integrativen Tanz-Gesang-Musik- und Theaterprojekts „Versteck Dich Nicht!“ war groß, nachdem der Träger der Goldenen Ostermann-Medaille Ludwig Sebus den Erstplatzierten des Kölner Innovationspreises Behinderpolitik bekannt gab. Die Gruppe um Gründerin Mona Moller-Schoelen hatte sich bereits vier Mal mit ihrem Projekt um den KIB beworben und nun den ersten Platz belegt.

Integration auf kreative Art
Ziel dieses Projektes, das im Oktober 2004 gegründet wurde, ist die Integration von geistig und körperlich behinderten sowie nicht behinderten Menschen jeden Alters und sozialer Herkunft. Gemäß des am 15. Juni dieses Jahres beschlossenen Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Kovention über die Rechte von Menschen mit Behinderung, der den Titel „einfach machen. Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft“ trägt, setzt sich der Erstplatzierte des KIB auf spielerisch kreative Art und Weise mit dem Thema Integration und Inklusion auseinander. Ferner arbeitet der Verein im Rahmen seiner Projekte mit anderen Künstlern wie dem Rainbow Symphony Cologne zusammen, beteiligt sich an Projektwochen in Schulen und unterstützt diverse Einrichtungen wie den Lebenshilfe Köln e.V. oder die Diakonie Michaelshoven.


Die Zweitplatzierten: IncluCity Cologne, mit Oberbürgermeister Jürgen Roters und Michael Paetzold

IncluCity Cologne setzt sich für leichte Sprache ein
Den zweiten Preis des KIB vergab der Vorsitzende des Ausschusses Soziales und Senioren Michael Paethold an die Selbst-Vertretungs-Gruppe IncluCity Cologne. Die Gruppe von 8 Menschen mit Lernschwierigkeiten und 2 Unterstützern wurde 2002 ins Leben gerufen und setzt sich für die Integration von Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Stadt Köln ein. Im Fokus ihres Engagements steht die „Leichte Sprache“. Themen wie Politik, Wohnen, Freizeit und Kultur sollen für Menschen mit Lernschwierigkeiten verständlich gemacht werden, damit diese sich vollwertig und aktiv am Stadtgeschehen beteiligen können. IncluCity hat in jüngster Zeit ein neues Projekt begonnen. Es heißt: „Reise durch die Kölner Südstadt“ und nimmt Haltestellen, Geschäfte, Wohnungen und Freizeit-Einrichtungen der Kölner Südstadt in Augenschein. Die Ergebnisse des Projektes sollen im November dieses Jahres im Rahmen des Internationalen Tages für Menschen mit Behinderung im Kölner Rathaus vorgestellt werden.


Die Drittplatzierten: Seniorennetzwerk Vogelsang, mit Oberbürgermeister Jürgen Roters und Adelheid Langes


Stolperfallen beseitigen
Den dritten Preis für Engagement in der Behindertenpolitik überreichte Adelheid Langes von der Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) an das Seniorennetzwerk Vogelsang, dessen Idee von den Rollifahrern aus dem Ledo-Wohnprojekt in Niehl aufgegriffen und umgesetzt wurde. Die Idee besteht darin, Stolperfallen zu beseitigen und es den Senioren zu ermöglich, sich auch außerhalb der eigenen vier Wände sicher bewegen zu können. Die Arbeitsgruppen nehmen Plätze in der Stadt ins Visier, prüfen diese auf ihren behindertengerechten Zustand und setzen sich bei festgestellten Unzulänglichkeiten für Verbesserungen ein.

Experten in eigener Sache
Den Leitgedanken für den Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik betonte der Oberbürgermeister Jürgen Roters in seiner Eröffnungsrede für die Preisverleihung: Menschen mit Behinderung als Experten in eigener Sache nehmen ihr Anliegen selbst in die Hand und entwickeln Projekte, die die Teilhabe am Leben in Köln verbessern sollen. Der KIB wurde bereits zum vierten Mal verliehen und machte mit der gestrigen Preisverleihung noch einmal auf den Inklusionsgedanken als tragendes Element der Behindertenpolitik aufmerksam. Im Rahmen der Veranstaltungen haben darüber hinaus vier Projekte eine Belobigung erhalten: das Projekt „Dreizehn Arbeitsplätze für Behinderte“ am Joseph-DuMont-Berufskolleg, „NRW ohne Barrieren“ am Berufskolleg Deutzer Freiheit, „Mittendrin statt nur Daneben“ von der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kölner Karneval Festkomitees und das Projekt „Hausmeisterhelfer an Kölner Schulen“ der Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH.

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