Berlin | Experten warnen vor den Risiken von exzessivem Sport bei Führungskräften. „Viele Spitzenmanager überfordern sich und riskieren damit gesundheitliche Schäden“, sagt Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln und selbst Ex-Leistungssportler. Dazu zählten Herz-Kreislauf-Probleme, aber auch Schäden am Bewegungsapparat, warnt er in der „Welt am Sonntag“.

Die meisten wollten sich beweisen, dass sie mit Mitte 50 noch Marathon laufen können – „doch damit schaden sie ihrer Gesundheit“, so Froböse. Führungskräfte begeisterten sich für Rennen, bei denen sie durch ihre Teilnahme Leistungsfähigkeit demonstrieren könnten. Die Vernunft bleibe auf der Strecke.

Die Manager würden überziehen und sich selbst überschätzen. Auch Nachwuchskräfte würden sich im Dienste ihrer Karriere körperlich überfordern. Laut Curt Diehm, ärztlicher Direktor der Max-Grundig-Klinik und spezialisiert auf die Behandlung von Führungskräften, sei die heutige Vorstandsgeneration sehr eitel, narzisstisch und dünnhäutig.

Eine große Rolle spielt das Körpergewicht. So sagt Christine Stimpel, Partnerin bei der Personalberatung Heidrick & Struggles, Übergewicht werde oftmals als Zeichen interpretiert, dass die Manager sich gegen Zumutungen und Anforderungen von außen nicht genügend wehren könnten. „Man glaubt, sie sind nicht fähig, Grenzen zu ziehen und sind zu wenig selbstbestimmt.“

Wer zudem immer müde und ausgelaugt wirke, bekomme in der Karriere Probleme. „Schlanke Manager, die Energie ausstrahlten, signalisieren hingegen, dass sie die Dinge im Griff haben und auch delegieren können“, so Stimpel.

Autor: dts