Frankfurt/Main | Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht ihre Nothilfen für Griechenland. Nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt am Main erklärte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag, dass der Rahmen für die sogenannten Ela-Hilfen für Griechenland von zuletzt rund 90 Milliarden Euro angehoben worden sei.

Unterdessen haben die Euro-Finanzminister einem neuen Hilfsprogramm für Griechenland zugestimmt. Das Programm soll eine Laufzeit von drei Jahren haben, teilte die Eurogruppe nach einer Telefonkonferenz der Minister mit. Um die Verhandlungen darüber aufnehmen zu können, müssen die nationalen Parlamente noch zustimmen.

Griechisches Parlament billigt Reformen – Märkte drehen weiter auf

Das griechische Parlament hat in der Nacht zu Donnerstag die von den Gläubigern geforderten Reformen verabschiedet. 229 Abgeordnete stimmten mit „Ja“, 64 mit „Nein“, 6 Parlamentarier enthielten sich, einer gab seine Stimme nicht ab. Die große Mehrheit kam wie erwartet nur mit den Stimmen der Opposition zustande.

Von den Syriza-Abgeordneten haben 32 mit Nein gestimmt, 6 Parlamentarier haben sich enthalten. Das ist mehr als ein Viertel der Fraktion. Tsipras hat damit keine eigene Mehrheit mehr, die Koalition stellt „nur“ 162 von 300 Mandaten im griechischen Parlament.

Die Märkte registrierten angesichts des Abstimmungsergebnisses Kauflaune – sei es aus Hoffnung auf anziehende Konjunktur oder weitere Geldvermehrung. Der Nikkei war gegen 5 Uhr deutscher Zeit etwa 0,5 Prozent im Plus, beim Broker IG wetteten Marktteilnehmer zum gleichen Zeitpunkt auf einen DAX-Stand von etwa 11.640 Punkten, das sind nochmal rund 100 Punkte oder ein Prozent mehr als bei Xetra-Schluss am Mittwochnachmittag.

Autor: dts