Köln | Vom 23. bis 27. Oktober findet auf dem Kölner Messegelände die „ORGATEC“ statt. Die weltweit führende Fachmesse für Büro-Technik und Einrichtung setzt sich in diesem Jahr verstärkt mit den Entwicklungen und Herausforderungen der modernen Arbeitswelt auseinander. Die Studie „New Work Order“ wirft dabei einen Blick in die Zukunft der Bürogestaltung. Auch das Thema Nachhaltigkeit steht auf dem Programm.

Wenn am 23. Oktober die Messehallen für die Fachbesucher geöffnet werden, wird es vor allem um die aktuellen Trends der Büromöbelbranche und das Büro der Zukunft gehen. Die Veränderungen im Arbeitsalltag machen neue Produkte und Lösungen seitens der Hersteller nötig. Thomas Grothkopp, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Bürowirtschaft (BBW), betonte, dass Bewegungsraum sowie die Schaffung von Kommunikationszonen essentiell für das effektive Arbeiten in einem modernen Büro seien. Dies spiegelt sich auch in den aktuelle Trends der Branche wieder. So sind etwa Konzepte für sogenannte „Open Spaces“, offene Arbeitsräume, die mit dem altbekannten Großraumbüro nichts mehr gemein haben sollen, sehr gefragt. Hierbei werden verschiedenste Arbeitsbereiche miteinander kombiniert. Neben abgeschirmten Arbeitszonen, die auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtet sind, gehören Telefonboxen sowie Kommunikations- und Entspannungsbereiche zum Inventar. Dadurch soll der gewachsenen Bedeutung von Kommunikation und Projektarbeit in Unternehmen Rechnung getragen werden.

Die Studie „New Work Order“ des Trendbüros Hamburg, die am 24. Oktober auf der ORGATEC vorgestellt werden soll, hat ergeben, dass bei den Unternehmen im deutschsprachigen Raum zunehmend interne soziale Netzwerke zum Einsatz kommen. Mehr als ein Drittel aller Arbeitgeber beschäftige sich derzeit mit Social Software für die interne Kommunikation, so die Studie. Dennoch wird auch in Zukunft das persönliche Gespräch nicht durch virtuelle Kommunikation ersetzt werden. Somit werden weiterhin Besprechungsräume benötigt. Die Meetings könnten durch die sozialen Netzwerke aber ergänzt und effektiver gestaltet werden.

Aufgrund des demografischen Wandels werden deutsche Unternehmen in Zukunft mit der Herausforderung konfrontiert sein, Fachkräfte nicht nur auszubilden, sondern auch langfristig an sich zu binden. Statt ältere Arbeitnehmer vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden zu lassen, wird es darauf ankommen, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. Um dies zu erreichen, muss auch die Bürogestaltung angepasst werden. Dabei stehen laut ORGATEC vor allem die Gesundheit und der Bewegungsausgleich im Vordergrund. Durch Reduzierung der sitzenden Arbeitszeit soll orthopädischen Schäden vorgebeugt werden. Dazu tragen höhenverstellbare Tischsysteme bei, die es ermöglichen, Büroarbeit im Stehen zu erledigen. Darüber hinaus benötigen ältere Arbeitnehmer eine stärkere Arbeitsplatzbeleuchtung, um optimal arbeiten zu können.

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird bei der ORGATEC 2012 präsent sein. Dies beginnt bereits bei der Produktion der Büro-Möbel. Innerhalb der Branche wird zunehmend auf recycelbares Material zurückgegriffen. Zudem schlägt sich der Verzicht auf Tropenhölzer positiv in der Öko-Bilanz nieder. Aber auch die Büroarbeit selbst birgt Einsparpotential. Papier- und Tintenverbrauch steigen weiter an und belasten oftmals unnötig die Umwelt. In Sachen Beleuchtung könnten durch den konsequenten Einsatz von LED-Technologie und Energiesparlampen über 30 Prozent der Energie eingespart werden, so ORGATEC.

Im Rahmen der ORGATEC findet zudem die „Insight Cologne“ statt, bei der Kölner Büros ihre Einrichtungskonzeption der Öffentlichkeit präsentieren werden (report-k berichtete). Mit über 600 Anbietern aus 36 Ländern bewegt sich die ORGATEC auf dem Niveau der letzten Messe von 2010, hat jedoch etwas an Internationalität eingebüßt.

Infobox:

ORGATEC 2012

23. Oktober bis 27. Oktober

Zutritt nur für Fachbesucher

Öffnungszeiten:

09:00 bis 18:00 Uhr für Besucher

08:00 bis 19:00 Uhr für Aussteller

Tageskarten 20 Euro im VVK, 32 Euro an der Tageskasse

Autor: Christian Bauer
Foto: Katharina Hamma (Kölnmesse), Hendrik Hund (bso) und Thomas Grothkopp (BBV).