Mit einem riesigen, gelben Rammbock in Form einer Banane rennen dutzende Menschen auf die Stadt Köln zu. Im Vordergrund stehen der Bananenkünstler und Captain Borderline und halten Pinsel und Bogen, eine Spraydosenwurfschleuder und Malerequipment bereit. Angekämpft wird gegen das große graue Stadtungetüm Köln im Hintergrund. Aus Glas und Beton türmen sich dort Hochhäuser und neue Bauten, das meiste künstlerische und bunte wurde bereits verbannt. Investoren, Geld und Medien herrschen jetzt in der Stadt. Nur ein buntes Gebäude steht noch in mitten der farblosen Masse, das Clouth-Gelände in Nippes, wo Künstler noch gern gesehen sind. Doch nicht mehr allzu lang, denn auch hier schwingt die Abrissbirne schon drohend über dem Dach. Thematisch aufgegriffen wurde auch der Einsturz des Stadtarchivs oder die Schließung der Werkschulen. Einen passenden Titel trägt das Werk auch: „Die Eroberung der Stadt Köln durch die Künstler.“

„Die Banane als Rammbock steht symbolisch dafür, die Kunst wieder in die Stadt zu bringen, erklärt Thomas Baumgärtel. „Momentan ist Köln weit davon entfernt eine Kunststadt zu sein wie in den 80er Jahren. Es ist eine Medienstadt. Natürlich sind einige Fehler gemacht worden. Der Künstler muss jetzt dran bleiben, damit aus Köln wieder eine Kunststadt wird“, so der Bananensprayer. Thomas Baumgärtel ist der Ansicht, das Schönste sei es, wenn man mit der Kunst kämpfen kann. „Kunst ist unser Kampfmittel“, meint er dazu und das zeigt sich auch auf dem neuesten Werk von Captain Borderline und Baumgärtel.

Insgesamt haben die Künstler fünf Tage an dem Gemälde gearbeitet, Vorarbeit und Planung nicht mit gerechnet. Der Hauseigentümer Heinz Kreins ist mit dem Gemälde an seiner Wand sehr zufrieden. „Es ist schön anzusehen, sie greifen niemanden persönlich an, stellen nur sich selbst dar und trotzdem gibt es eine politische Aussage“, so Kreins. „Ich sage immer, besser ein Gemälde, als drei Reklametafeln zu haben.“

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