Das Symbolbild zeigt Brot, ein Glas Wasser und ein Kreuz.

Köln | Die Karnevalsession 2023 ist vorbei und so manch einer spürt die Karnevalstage noch in den Knochen. Die nächste Herausforderung steht jedoch bereits seit gestern vor der Tür: Die Fastenzeit. Doch woher kommt das Fasten? Und worauf kann man fasten?

Was heißt Fasten?

Das Fasten bedeutet, dass man auf etwas verzichtet wie etwa auf Süßigkeiten oder Fast-Food. Fasten hat also etwas damit zu tun, Dinge, die nicht unbedingt gut für einen selbst sind, nicht mehr zu tun. Es heißt aber auch, für etwas anderes zu verzichten. Gläubige fasten etwa, um sich mehr auf Gott konzentrieren zu können. Viele Menschen verzichten heutzutage etwa Alkohol, Zigaretten oder ungesundes Essen. Wer jedoch „richtig“ fastet, der isst nur einmal richtig und bis auf zwei kleine Mahlzeiten am Tag nichts mehr. Zudem wird freitags kein Fleisch gegessen, da der Freitag an den Tod Jesu erinnert. An den Sonntagen und besonderen Festen wird nicht gefastet.

Wann wird gefastet?

Die Fastenzeit beginnt traditionell an Aschermittwoch und endet an Gründonnerstag vor Ostern. Dennoch hat die Fastenzeit kein festes Datum, da Ostern jedes Jahr an einem anderen Datum stattfindet. Der Ostersonntag ist in der Regel immer der erste Sonntag nach dem Frühlingsvollmond und fällt auf einen Tag zwischen dem 21. März und dem 25. April. Von dort aus rechnet man 6 Wochen nach vorn im Kalender bis zum Aschermittwoch, dem Beginn der Fastenzeit. Wenn die Sonntage ausgelassen werden sind es insgesamt 38 Tage, mit den Sonntagen sind es 40 Tage. Gläubige fasten in der Regel auch noch am Karfreitag und Karsamstag, um an den Tod Jesu zu denken. Die zwei Tage zählen jedoch nicht mehr zur Fastenzeit.

Warum wird gefastet?

Gläubige sprechen von den „40 heiligen Tagen“. So lange habe Jesu damals in der Wüste gefastet. Die Bibel fasst es als die „Versuchung Jesu“ auf. Nachdem Jesus 40 Tage lang gehungert hatte, wollte der Teufel ihn dazu überreden, Steine zu Brot zu machen, sich von einem Tempelberg hinunterzustürzen oder allen Reichtum der Welt anzunehmen. Der Teufel habe nicht gewollt, dass Jesus und andere Menschen an Gott, seinen Vater, glaubten und wollte Jesus deshalb zu etwas anstiften, dass ihn von Gott wegbringen würde. Jesus aber widerstand allen drei Versuchungen, denn für ihn war nichts wichtiger als Gott. Deshalb fasten die Gläubigen – genau wie Jesus – 40 Tage.

Heutzutage fasten viele Menschen aber auch wegen dem angesammelten Winterspeck oder auch den Neujahrsvorsätzen.

Gibt es die Fastenzeit nur im Christentum?

In vielen Religionen gibt es die Fastenzeit, allerdings an unterschiedlichen Daten. Im Islam gibt es etwa den Fastenmonat „Ramadan“. Die Fastenzeit des Ramadans dauert immer einen Monat. Mal ist der Ramadan 29, mal 30 Tage lang. Er fällt auf den neunten Monat des islamischen Mondkalenders, wodurch sich der genaue Zeitpunkt des Beginns verschiebt. Die Verschiebung liegt an der Abweichung des Mondkalenders vom gregorianischen Kalender, der in Deutschland gebräuchlich ist. So kommt es, dass der Ramadan die Jahreszeiten durchläuft. Das heißt, dass die Teilnehmer je nach Jahr und Wohnort unterschiedlich lange fasten müssen, da Sonnenaufgang und Sonnenuntergang jahreszeitlich stark variieren. 2023 dauert der Ramadan vom 23. März bis zum Ramadan-Fest am 21. April an. Wer an Ramadan fastet, nimmt zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang keine feste oder flüssige Nahrung zu sich, trinkt nichts und verzichtet in diesem Monat auf Sex.

agr