Christian Skrein, der sympathische Sammler von hochklassigen Amateurfotos.

Christian Skrein archiviert seit über 30 Jahren Amateurfotografie aus der ganzen Welt und ein kleiner, wundervoller Ausschnitt ist jetzt im Museum für Angewandte Kunst in Köln zu sehen. Wir können jedem diese Ausstellung nur wärmstens ans Herz legen, mit formalem Kennerblick, aber auch dem Schelm in den Pupillen hat Skrein hier aus privaten Photoalben einen kulturhistorischen, künstlerisch wertvollen Schatz gehoben.


Vor allem die Zuordnung zu Themenbereichen macht die Ausstellung kulturhistorisch wertvoll, da sie so Ihrem privaten Kontext entnommen, in historische Momente eingebettet wird.


Initiativ war Skrein an Antiquitätenhändler und Unternehmen die Haushaltsauflösungen betreiben herangetreten und hat so private Fotoalben sichergestellt. Denn private Fotoalben werden in der Regel, da Sie für die Altwaren- und Antiquitäten-Händler ökonomisch nicht zu verwerten sind, einfach in den Müll geworfen. Und diese als monetär wertlos eigestuften Gegenstände hat Skrein mit dem Kennerblick des Fotojournalisten durchforstet und erzählt uns mit seiner Auswahl nun Geschichten und Geschichte aus dem Blickwinkel des Privaten.



Für so manches der Fotos benötigt man ein Lupe, da gerade im Detail oft die Rafinesse und der Witz steckt.



und die Besucher der Eröffnung machen des öfteren von der Miniatursicht Gebrauch.





Diesem Paar hatte es besonders die Fotografie mit dem Titel „Montblanc“ angetan, zu sehen ist ein Busch ohne Blätter umgeben von Schnee.


Dr. Bodo von Dewitz, der Leiter der fotografischen Sammlung des Museum Ludwig hielt die Laudatio und bezeichnete die Ausstellung eine „Sensation der kleinen Formate“. Und er sprach diesen teilweise winzigen Kunstwerken zu, eine eigene authentische Bildwelt entwickelt zu haben.


Dr. Bodo von Dewitz

Und von Dewitz zeigte sich besorgt, ob eine solche Ausstellung, aber auch die fotografische Dokumentation im Zeitalter der digitalen Fotografie, die mit der diesjährigen Photokina, sicherlich neue Pixel-Foto-Rekorde und Umsatzzahlen vermelden wird, noch möglich sein kann.


Christian Skrein

Christian Skrein hob einige der Exponate hervor, die mit Ihrer Bildsprache Geschichten erzählen, oder Fotos zeigen die äußerst selten sind.


So fand Skrein Fotos von Charlie Chaplin, die ein Bühnenarbeiter mit versteckter Kamera gemacht hat, da gibt es Fotos von einem „Bub der in einer Jauchegrube einen Handstand macht“, Skrein fragt zurecht, ob es ein zweites solches Foto noch einmal gibt? Da gibt es einen begeisterten Modellflugzeugbauer und Angler, der seinen größten Fang auf einem Modellflugzeug ablichtet.


Oder das Motiv von der Rennstrecke in Monza 1955. Da sieht man einen Maschendrahtzaun, dahinter die Rennstrecke und ganz klein einen weißen Punkt: Ein Mercedes Silberpfeil. Der Fotograf hatte Zeit, Fahrer und Rennstrecke liebevoll vermerkt und das Foto als Hi-light in seinem Photoalbum eingeklebt.
Christian Skrein schloß mit den Worten: „Was abnormal ist ist normal und das Sinnlose ergibt einen Sinn“. Auf manch einem der Exponate kann man diese schönen Schlußworte einsehen.



Zu den Hartfacts lesen Sie bitte unsere Vorankündigung >>>.