Bimbos Trauersaal war mit FC-Devotionalien bestückt. Foto: privat

Köln | Wieder ist ein kölsches Original gegangen…

Die Fanszene des 1.FC Köln trauert nach Andreas „Schwelm“ May (†46) und Christian „Bagger“ Magnus (†45) um ein weiteres Urgestein: „Bimbo“.

So wurde Ralf Marcisz von seinen Freunden liebevoll genannt. Der Kölner Kraftfahrer, der kurz vor dem Renteneintritt an Herzversagen Mitte Juli starb, wurde nun im großen Rahmen auf dem Nordfriedhof beigesetzt und etliche Anhänger und Weggefährten vom Fanclub Red Army 1979 erwiesen ihrem Freund aufrecht die letzte Ehre.

Bimbo im Kreis seiner Freunde auf Tour in Nottingham. Foto: privat

Nordfriedhof: Großer Bahnhof für 1.FC Köln-Fan Bimbo

In einem Erinnerungspost an Bimbo schrieben sie: „Viele, die ihn kannten, wissen, dass er unverschuldet einen steinigen Lebensweg gehen musste und vom Leben nicht begünstigt war.  Sein Vater kam als Fahrer von Hanns-Martin Schleyer beim damaligen RAF-Attentat ums Leben. Die Mutter starb kurz darauf.

Diese schreckliche Erfahrung hat seinen ganzen Lebensweg geprägt und leider negativ beeinflusst. Trotzdem war er immer für seine Freunde da, wenn sie ihn brauchten. Einer, der sich immer gerade gemacht hat, aber auch teilen und geben konnte. Auch, wenn es ihm selbst nicht so gut ging. Das hat er sich nie nehmen lassen!“

Und weiter: „Deshalb sind wir der Meinung, dass sein letzter Weg so sein sollte, dass er von oben stolz darauf blicken kann.  “Unser Bimbo wird erhobenen Hauptes gehen!” Hoffentlich dahin, wo es ihm besser gehen wird. Dafür werden wir gemeinsam mit den Hinterbliebenen sorgen.“

Die Anteilnahme war immens und hätte Bimbo sicher stolz gemacht.

Die treuen Freunde bei der Beerdigung Bimbos auf dem Nordfriedhof. Foto: privat

„Dass wir ihm gemeinsam mit seiner Familie diesen letzten Weg so gestalten konnten, wie er es verdiente, haben wir nicht zuletzt auch mit großer Unterstützung einer Vielzahl von Freunden außerhalb unserer Gruppe RAC 79 geschafft. Überwiegend Freunde, die 40 Jahre und länger an Ralf’s und unserer Seite einen langen Weg durch Deutschland und Europa begleitet haben. Viele, die sich in den letzten Jahren rar gemacht haben, waren jetzt, als man sie brauchte, wie selbstverständlich wieder da. Für Bimbo!“

Bimbos trauriges Schicksal: Sein Vater wurde von der RAF erschossen

Zum Schluss der Dank: „Gemeinsam haben wir es mit Euch und der Familie geschafft, eine für ihn angemessene, würdige Bestattung zu gewährleisten und darüber hinaus auch dafür Sorge tragen können, dass es einen angemessenen Ort der Erinnerung auf dem Nordfriedhof für ihn geben wird.

Das wäre ohne die großzügige Unterstützung vieler alter Weggefährten sowie einiger anderer netter Menschen in dieser Form nicht ohne Weiteres möglich gewesen. Das gilt auch für Gökhan und sein Team vom Paulinenhof sowie für Stefan Dahm. Deshalb wollen wir uns an dieser Stelle bei jedem Einzelnen, der dazu beigetragen hat, abschließend nochmals bedanken.“