Köln | Der ehemalige Schießplatz in Köln-Ostheim sorgt weiter für Diskussionen. Während die Stadt Köln dort weiter baut, will die Kölner Politik das Thema nun in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses auf die Tagesordnung setzen. Report-k.de sprach vorab mit den meisten Kölner Fraktionen. Die FDP Köln kritisiert, dass die Stadtverwaltung die Kölner Politik zu wenig eingebunden hätte und die Antworten der Verwaltung zu ungenau waren.

Report-k.de: War Ihnen die Dimension der Altlasten auf dem ehemaligen Schießplatz bekannt?
Dr. Rolf Albach, umweltpolitischer Sprecher der FDP Köln: Das Thema „Schießplatz“ war Thema im Umweltausschuss. Es wurde aus den Antworten der Verwaltung nicht klar, dass der Sport hier zu einer chemischen Zeitbombe geführt haben kann.

Ist Ihnen ein Gutachten über die dortige Belastung bekannt?
Ein Gutachten ist mir nicht bekannt. Ich werde versuchen, mir selbst vor Ort ein Bild zu machen.

Ist nach Ihrer Auffassung das Vorgehen der Kölner Verwaltung richtig und nachvollziehbar?
Bei Kröten hat die Verwaltung keine Freiheit der Gefahrenabwägung (Artenschutz). Bei anderen Umweltgütern hat sie die Freiheit – und damit die Verantwortung. Ich verstehe nicht, warum die Verwaltung die Verantwortung alleine tragen will und die Politik nicht umfassend eingebunden hat. Nach dem Verursacherprinzip hätten die Sportschützen dafür Sorge tragen müssen, dass der größte Teil des Bleis aus dem Boden kommt. Bleischrot an sich ist ungiftig: erst die langsame Verwitterung macht Bleisalze daraus, die beim regelmäßigem Einatmen (Staub) giftig sind. Eine Straße verhindert den Zugang zum Blei und verzögert die Verwitterung. Wahrscheinlich ist im Bereich der Straße wenig Gefahr im Verzug. Das Vorgehen im B-Plan ist für mich nachvollziehbar. Die Situation im Wald neben dem B-Plan ist dagegen noch schwierig nachzuvollziehen.

Wird Ihre Fraktion das Thema, das die Kölner Bürgern sorgt, politisch im Rat und/ oder im Umweltausschuss aufgreifen?
Wir bereiten zurzeit eine Anfrage für den Ausschuss Umwelt und Grün vor.

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Autor: cs