Düsseldorf | Bankmitarbeiter der ehemaligen WestLB sollen künftig in der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung eingesetzt werden. Das schlägt die FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag vor. „Dem Steuerzahler blieben dadurch unnötige Kosten für Abfindungen von bis zu einer Viertelmillion Euro pro Person erspart“, zitierte die „Rheinische Post“ (Montagausgabe) den stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Fraktion, Ralf Witzel.

Die WestLB-Nachfolgerin Portigon muss bis 2016 rund 1.600 Stellen abbauen. Das Unternehmen macht den Mitarbeitern deshalb Abfindungsangebote in beträchtlicher Höhe. Außerdem gibt es einige Hundert Mitarbeiter die aus der Zeit, als die WestLB noch eine Landesbank war, über einen beamtenähnlichen Status verfügen.

„Fachkräfte bei der Portigon AG, für die das Land aufgrund langfristiger vertraglicher Verpflichtungen ohnehin aufkommen muss, sollten für andere verwandte Landesaufgaben eingesetzt werden“, schlug Witzel vor. Die Beschäftigten könnten beispielsweise in der Finanzverwaltung, in der Steuerfahndung oder als Dozenten für kaufmännische Bildungsgänge eingesetzt werden.

Die Deutsche Steuergewerkschaft zeigte sich dem Bericht zufolge aufgeschlossen für den Vorstoß. Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Manfred Lehmann sagte, mit zusätzlichen Fachschulungen könnten Banker wahrscheinlich eine Reihe von Aufgaben in den Finanzämtern unterstützen – etwa bei Betriebsprüfungen. Laut Gewerkschaft fehlen dem Land gegenwärtig 1.500 Fachkräfte in der Finanzverwaltung und bei der Steuerfahndung.

Autor: dapd