Köln | Erhöhte Feinstaubwerte in Teilen Nordrhein-Westfalens. Das meldet aktuell das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV). Besonders betroffen Gelsenkirchen, aber auch am Clevischen Ring in Mülheim wurde der Grenzwert bis heute in diesem Jahr bereits acht Mal überschritten. Feinstaub sorgt besonders im Winter für eine erhöhte Luftverschmutzung und führt oftmals zu gesundheitlichen Beschwerden. Doch woran liegt das genau und wie beugt man dem vor?

Erneut wurden heute, am 7. Dezember in Gelsenkirchen Feinstaubkonzentrationen von über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen, wie das LANUV mitteilte. In Gelsenkirchen wurde der Feinstaub-Grenzwert in diesem Jahr bereits 21 mal überschritten. Dies ist in 2016 die höchste Zahl an Überschreitungen in NRW.

Das LANUV veröffentlicht permanent die gemessenen Luftwerte an ausgewählten Orten. Diese finden Sie hier > Die Behörde macht darauf aufmerksam, dass auch in den nächsten Tagen mit einer ähnlich hohen Feinstaub-Belastung gerechnet werden muss, da die Wetterlage voraussichtlich anhält.

Welche Wetterlage begünstigt erhöhte Feinstaubwerte?

Es ist die sogenannte Inversions-Wetterlage. Das bedeutet es findet kein Austausch zwischen den Luftschichten statt. Bei normaler Wetterlage ist es unten in Bodennähe warm und in oberen Luftschichten kalt. Die warme Luft steigt nach oben. Bei einer Inversionswetterlage ist es am Boden kalt und oben warm sowie es weht kein Wind. Es kann also kein Austausch zwischen den Luftschichten stattfinden und die Schadstoffe und der Feinstaub liegt wie in einer Glocke gefangen über den Städten.

Vor allem in den Wintermonaten steigt die Belastung des Feinstaubs aufgrund der besonderen Wetterlagen oftmals deutlich an, wie auch der Leiter des Dezernats Luftreinhaltung im Hessischen Landesamt für Umwelt, Stefan Jacobi, bereits 2013 in einem Interview gegenüber dem hessischen Rundfunk bestätigte. Feinstaubpartikel gelten unter anderem als maßgeblicher Risikofaktor für Erkrankungen der Atemwege.

Gefahren für die Gesundheit durch Feinstaub

Auch im Januar 2016 meldete das Landesamt für Umwelt und Geologie in Sachsen Überschreitungen der Werte, die fast doppelt so hoch waren wie die zulässigen 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der Mensch kann die Belastung zunächst nicht spüren. Nur bei bestimmten Wetterlagen ist eine Dunsthaube zu erkennen. Aber je kleiner die Teilchen, umso tiefer können sie in die Lunge eindringen und die Organe mit Schwermetallen oder krebserregenden Substanzen schädigen.

Zur Vermeidung erhöhter Feinstaubwerte und insbesondere von Überschreitungen der Grenzwerte sind umfangreiche Maßnahmen bei den Hauptverursachern im Rahmen der Luftreinhalteplanung festgelegt worden. Das LANUV ruft dazu auf, durch Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und der eigenen Gesundheit beizutragen. Dazu gehören: Vermeiden Sie unnötige Autofahrten oder auf Zusatzheizungen wie Holzöfen und Kamine.

Autor: Julia Krivcun