Köln, 21.10.2007, 9:30 Uhr >
Schwer ist sie die "Kulturkamelle" des Festkomitees Kölner Karneval, die Christoph Kuckelkorn gestern im Gürzenich an die Junge Sinfonie Köln und in memoriam der Witwe Günter Hässy´s verlieh. Zuvor erfreute die Junge Sinfonie die Gäste mit dem tollen Musikarrangement zu den Kölner Lichtern 2007, „COLONIA Ab urbe condita".
 
Christoph Kuckelkorn, Vize-Präsident und Zugleiter des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V. übergibt die "Kuklturkamelle" an Frau Hässy und Herrn Gögel.
 
"Wir bereiten gerade kräftig die Karnevalssession 2008 vor. Dann lautet das Motto: „Jeschenke för Kölle – uns Kulturkamelle“. Viel war darüber schon zu hören und zu lesen. Wir wollen, dass sich das Kulturgut Karneval mehr mit anderen Kulturelementen verbindet. Kultur und Karneval sollen sich die Hand reichen, sollen näher zusammen rücken.", beschreibt Christoph Kuckelkorn die Intention der "Kulturkamelle". Die wird auch nur ausgesuchten und exzellenten Vertretern und nicht inflationär verliehen. So Kuckelkorn weiter: " Um diesen Worten Taten folgen zu lassen, werden wir als Festkomitee die Auszeichnung „Kulturkamelle“ vergeben. Es wird diese Auszeichnung nur einige wenige Male geben. Für ganz ausgewählte Personen, Personengruppen, Institutionen und Projekte. Damit wollen wir der Kultur und den Kulturbereichen Aufmerksamkeit verschaffen, wollen Verbundenheit zeigen und Schulterschluss signalisieren. Dieser Preis, diese würdigende Auszeichnung, wurde bisher erst einmal verliehen, nämlich an eine der ältesten Kulturinstitutionen unserer Stadt, das Historische Archiv der Stadt Köln." Bei Günter Hässy und der Jungen Sinfonie passt die Verleihung ganz besonders. Denkt man an die Arrangements der Reihe „Höhner classics“, von Hässy, oder die Vertonung der Kölner Lichter 2007. Immer wieder finden sich Querverbindungen zur Musik und den Klassikern der Kölschen Musik, die ja auch im Karneval besonders gepflegt wird.

Die Kulturkamelle – der Preis
"Die Kulturkamelle steht auch für Verbindung. Ganz physisch und gleichsam symbolhaft verbindet sich die Kamelle mit Kulturgut. Sie ruht auf einem individuellen, einmaligen Stück Dom. Es ist ein Teil aus einer Fensterrahmen-Säule. Somit wird jede Ausführung der Kulturkamelle zum Unikat – wie jeder Preisträger ebenso ein Unikat ist. So wie Günter Hässy einmalig war.", so beschreibt Kuckelkorn die schwere Auszeichnung.
 
Günter Hässy
Am 21. August 2007 verstarb Günter Hässy, der Leiter der Jungen Sinfonie Köln. Das Konzert der Jungen Sinfonie im Kölner Gürzenich fand im Gedenken an Günter Hässy statt. Günter Hässy, Jahrgang 1944, studierte Violoncello, Gesang, Komposition, Schulmusik und Dirigat an der Musikhochschule Köln. Seit 1965 stand er mehreren großen Orchestern vor und übernahm 1968 die heutige Junge Sinfonie Köln, die er vom Spielkreis zu einem ausgewachsenen Sinfonieorchester ausbaute. Neben der regen Orchestertätigkeit und seinem Hauptberuf als Musikpädagoge widmet er sich intensiv seinem kompositorischen Schaffen, das neben zahlreichen Kammermusikwerken, Suiten, Konzerten auch eine Sinfonie sowie acht Opern umfasst. Seine Kompositionen bewegten sich zunächst nach Kölner Tradition im Zwölftonbereich. Er trennte sich aber von dieser Satztechnik, die seinem im Grunde romantisch gebliebenen Empfinden nicht zusagte und keine adäquate Ausdrucksform für ihn war. So suchte er neue Formen, die vor allem die Kriterien Spiel- und Hörfreude im Vordergrund hatten. Zu seinen letzten Werken zählt die Komposition „COLONIA Ab urbe condita, Bilder aus der Geschichte Kölns, Symphonische Dichtung für großes Orchester, komponiert zum Feuerwerk Kölner Lichter 2007, von Günter Hässy op. 164.

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