Berlin | aktualisiert | Spezialeinheiten und Fahnder des Bundeskriminalamtes haben laut Medienberichten womöglich einen Terroranschlag auf die israelische Botschaft in Berlin verhindert.
Schwer bewaffnete Elitepolizisten sollen am Samstag ein Haus in Bernau in Brandenburg gestürmt und dort einen Mann festgenommen haben, meldete am Abend die „Bild“ auf ihrer Internetseite. Außerdem sollen in Sankt Augustin bei Bonn mindestens eine Wohnung und ein Auto durchsucht worden sein. Hier sei es aber nur um mögliche Zeugen gegangen sein, konkret einen Onkel des mutmaßlichen Attentäters, eine Festnahme gab es dort nicht.
Im Visier der Ermittler ist laut des Berichts ein 28-jähriger Mann aus Libyen, der als Unterstützer der Terror-Organisation „Islamischer Staat“ gilt. Der mutmaßliche IS-Terrorist soll im November 2022 nach Deutschland eingereist sein und im Januar 2023 Asyl beantragt haben. Acht Monate später wurde sein Antrag abgelehnt und er sollte nach Libyen abgeschoben werden – allerdings ohne Erfolg.
Der entscheidende Hinweis soll von ausländischen Geheimdiensten gekommen sein. Die hätten „brisante Nachrichten“ abgefangen, schreibt die „Bild“. Daraus soll hervorgehen, dass der Libyer in der Hauptstadt mutmaßlich die diplomatische Vertretung Israels angreifen wollte. Ob mit Waffen oder Sprengstoff ist laut des Berichts unklar.
GBA bestätigt Festnahme wegen Anschlagsplan auf Israels Botschaft
Die Bundesanwaltschaft hat die Festnahme eines Mannes in Zusammenhang mit mutmaßlichen Anschlagsplänen auf die israelische Botschaft in Berlin bestätigt.
Es handele sich um einen libyschen Staatsangehörigen, der spätestens seit Oktober 2024 beabsichtigt habe, einen öffentlichkeitswirksamen Anschlag mit Schusswaffen auf die Botschaft zu verüben, teilte die Karlsruher Behörde am Sonntag mit. Zur Planung des Vorhabens soll sich der Beschuldigte in einem Messenger-Chat mit einem Mitglied des IS ausgetauscht haben.
Der Mann war am Samstagabend in Bernau bei Berlin festgenommen worden. Daneben wurden die dortige Wohnstätte des Beschuldigten sowie im Rhein-Sieg-Kreis die Wohnung einer nicht tatverdächtigen Person durchsucht. An den Maßnahmen waren Kräfte der Bundespolizei, des Bundeskriminalamts sowie der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises beteiligt.
Der Beschuldigte soll im Laufe des Sonntags dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihm den Haftbefehl eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.